Interview

Ex-Weltbank-Chefökonom Milanović: "Inflation der 1920er-Jahre war Grund für die politischen Entwicklungen"

Gerade auf Social Media – hier Influencerinnen bei der Mailänder Fashion Week – ist Konsum ein wichtiges Thema.
Gerade auf Social Media – hier Influencerinnen bei der Mailänder Fashion Week – ist Konsum ein wichtiges Thema. Getty Images
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Technologie sei die Antwort auf den Klimawandel und nicht Verzicht, so der Ökonom Branko Milanović. Kapitalismus sei das einzige System, das funktioniere.

Während der Pandemie warnten viele Organisationen wie das World Economic Forum vor einem Anstieg der Ungleichheit. Wie stark ist es dazu gekommen?

Branko Milanović: Es gab sehr viel Sorge bezüglich einer ansteigenden Ungleichheit, ohne genau zu definieren, was damit gemeint ist. Denn hier gibt es verschiedene Parameter. Wenn wir uns etwa die Einkommensverteilung in den reichen Industrieländern ansehen, dann ging die Ungleichheit hier während der Pandemie sogar zurück. Grund dafür waren die hohen staatlichen Transferzahlungen. Gleichzeitig stieg die Ungleichheit der Vermögensverteilung jedoch weiter an. Denn Milliardäre wie Elon Musk oder Jeff Bezos wurden aufgrund der Entwicklungen an den Börsen noch reicher. Wenn wir jedoch auf Entwicklungs- und Schwellenländer schauen, dann wurde dort allem Anschein nach auch die Einkommensungleichheit stärker, weil es viel weniger Transferleistungen gab. Man sieht also, es ist ein sehr komplexes Thema. Und es ist zu einfach, zu sagen, in jedem Fall nahm die Ungleichheit zu.

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