"Obstruktion"

Helmut Bergers Frau fordert Ermittlungen zu Todesursache, Anwalt protestiert

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Schauspielerin Francesca Guidato, die mit Helmut Berger verheiratet war, hatte am Freitag Ermittlungen zur Todesursache gefordert. Bergers Agent stellte am Samstag eine Hochzeit in Abrede.

Die italienische Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Francesca Guidato, die 1994 Helmut Berger geheiratet hatte, fordert Klarheit über die Hintergründe des Todes ihres Mannes, von dem sie seit 2007 getrennt lebte, sich jedoch nie scheiden ließ. "Ich bin schockiert über die tragische Nachricht seines Todes. Aber ich will Klarheit über den Tod meines Mannes und über die gesamte letzte Zeit seines Lebens in Österreich", sagte sie.

"Zu viele Dinge passen nicht zusammen und die Todesursache ist nicht klar. Ich werde die österreichischen Justizbehörden mit allen Mitteln auffordern, die wahre Todesursache, die Umstände und die Art und Weise, wie er die letzten Monate gelebt hat, zu klären", sagte die 64-Jährige zur Nachrichtenagentur Adnkronos. Sie plane eine Reise nach Salzburg, wo Berger lebte.

„Er war von beunruhigenden Personen umgeben"

Im letzten Jahr konnte Francesca Guidato nicht mehr mit ihrem Mann Kontakt aufnehmen. "Er war von Personen umgeben, die ich nicht mochte und die mich nicht beruhigten. Ich habe um ihn herum einen Kreis von Menschen wahrgenommen, der nicht in Ordnung war. Ich glaube, sie haben ihn schlecht behandelt. Ich kann nicht sagen, was passiert ist", betonte die Schauspielerin.

Sie beklagte "Obstruktion", mit der man sie von Berger fernzuhalten versuchte. "Dabei hatte Helmut mehrmals gegenüber den Medien erklärt, dass er wollte, dass ich mich im Alter um ihn kümmere. In letzter Zeit konnte ich nicht einmal mehr mit ihm sprechen. Manchmal sprach eine andere Person für ihn", beklagte die Frau. Dabei seien die beiden in all den Jahren ständig in Kontakt gewesen. "Helmut reiste viel, aber wir wussten immer etwas voneinander. Er sagte immer: 'Die Einzige, die mich immer findet, auch wenn sie nicht weiß, wo ich bin, ist Francesca'", berichtete die Schauspielerin.

Was Francesca Guidato am meisten beunruhigt und misstrauisch macht, sei das Schweigen zu den Gründen des Todes ihres Mannes. Sein Manager, der am Donnerstag Bergers Tod ankündigte, bezeichnete ihn als "unerwartet". "Man hat mir heute gesagt, dass er um 4 Uhr morgens zu Hause gestorben ist, aber das reicht mir nicht", sagte Guidato.

„Bleiben Sie, wo der Pfeffer wächst!"

Diese Vorwürfe wies am Samstag Bergers Agent Helmut Werner scharf zurück und warf dabei in einer Aussendung die Frage auf, ob Guidato und Berger überhaupt verheiratet waren. "In seinen Unterlagen ist keine offizielle Heiratsurkunde zu finden gewesen. Zeitlebens sprach er immer nur von einem Medien-Gag in den 90er-Jahren, was Frau Guidato betraf", so Werner. Auch hätten Guidato und Berger in den vergangenen knapp zwei Jahrzehnten keinen Kontakt gehabt. "Sie soll beim zuständigen Notar doch einfach die offizielle Heiratsurkunde vorlegen, damit man überhaupt weiß, wer diese Frau ist", forderte Werner.

Überrascht vom Vorgehen Guidatos sei er jedoch keineswegs: "Helmut sagte es voraus, dass, wenn mal was mit ihm passieren sollte, sich Frau Guidato als trauernde Witwe in Szene setzen wird. Genau das tut sie jetzt. Ihm wurde übel bei dieser Vorstellung. Für sie hatte er nur Verachtung übrig und bezeichnete sie als 'Pain-in-the-ass'." Entsprechend richtete Werner einen Appell in Richtung Guidatos: "Lassen Sie Herrn Berger in Frieden ruhen und bleiben Sie, wo der Pfeffer wächst!"

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