Burgenlands Landeshauptmann Doskozil akzeptiert seine Niederlage bei der SPÖ-Kampfabstimmung, prognostiziert aber "Häme und Spott". Das "Kapitel Bundespolitik" will er für sich damit schließen.
Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wurde am Samstag zum neuen SPÖ-Vorsitzenden ausgerufen - nun stellt sich heraus: Er hat das Duell gegen Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler verloren. Das gab die Leiterin der SPÖ-Wahlkommission, Michaela Grubesa, am Montagnachmittag bekannt - und entschuldigte sich mehrfach für den „Fehler bei der Übertragung der Daten“. Doskozil kündigte daraufhin für 16.30 Uhr eine Stellungnahme an - ließ dann aber auf sich warten. Um 16.46 Uhr war es dann soweit:
„Ich hätte höchstwahrscheinlich heute Morgen nicht daran gedacht, in dieser Rolle heute vor Ihnen zu stehen“, sagte Doskozil zu Beginn seiner eilig einberufenen Pressekonferenz. Es sei „unbestritten ein Tiefpunkt“ für die Sozialdemokratie. Im Laufe des Vormittags sei er über Gerüchte informiert worden, wonach es beim Ergebnis der Kampfabstimmung einen Fehler gegeben haben könnte. Dies habe sich nun bestätigt.
„Sie können sich vorstellen, dass das für mich keine angenehme Situation ist“, sagte Doskozil. Aber das Ergebnis, das nun „auf dem Tisch pickt“, sei das Resultat eines Parteitages von Delegierten: „Da brauchen wir gar nicht daran zu rütteln.“ Es sei insofern ein „richtiges Ergebnis“ und Wahlergebnisse seien selbstverständlich anzuerkennen. „Wir sollten uns alle zusammenreißen und das Wahlergebnis respektieren“, sagte der Landeshauptmann und gratulierte Babler zum Sieg.
„Es wird genug Häme geben“
„Es wird genug Häme geben, es wird genug Spott geben“, meinte Doskozil über den Auszählungsfehler. Das sei kaum verwunderlich.
„Für mich ist das Kapitel Bundespolitik damit ein für alle Mal abgeschlossen“, konkretisierte er seinen Umgang mit dem Wahlergebnis. Er werde aber alles daran setzen, aus dem Burgenland seinen Beitrag zu leisten, sodass die SPÖ wieder Wahlen gewinnen könne. Er zeigte sich überzeugt: „Es wird auch wieder schönere Zeiten für die Sozialdemokratie geben.“