WM-Silber: Reichelt holt zweite Medaille für Österreich

Hannes Reichelt
Hannes Reichelt(c) REUTERS (Michael Dalder)
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Nur der Südtiroler Christof Innerhofer war zu schnell für Hannes Reichelt. Der Österreicher erobert die Silbermedaille. Enttäuschungen gab es für Titelverteidiger Didier Cuche und Bode Miller.

Garmisch-Partenkirchen. Die Ski-WM verläuft für Österreich weiter höchst erfolgreich: Nach der Goldmedaille für Elisabeth Görgl am Montag holte sich Hannes Reichelt im Super-G am Dienstag Silber. Mit seiner Zeit von 1:38,91 fehlten ihm zwar sechs Zehntel auf den Goldmedaillengewinner Christof Innerhofer aus Italien, alle anderen Favoriten hängte der 30-Jährige aber alle ab: Titelverteidiger Didier Cuche wurde nur Vierter, Bode Miller vergab seine Siegchancen nach toller Zwischenzeit nach einem Patzer. Der Amerikaner musste einen Gutteil der Strecke sogar mit nur einem Stock fahren. Der designierte Weltcupsieger Ivica Kostelic gewann Bronze, er sprach vom "schwierigsten Rennen" seines Lebens.

Fehlerfrei war keiner über die eisige, dunkle, wellige Strecke gekommen. Am besten gemeistert hat Innerhofer die Aufgabe, der vor zwei Jahren in Val d'Isere in dieser Disziplin Vierter geworden war, Gold hatte damals Didier Cuche geholt. Der Schweizer musste sich am Mittwoch mit Rang vier begnügen. "Ich kann es nicht glauben, ich bin überglücklich, ich hatte eine so schwierige vergangene Saison. Ich habe lange gebraucht, das Selbstvertrauen zu bekommen. Ich bin heute volle Kanne gefahren, so ein Rennen ist ja nur alle zwei Jahre", erzählte Innerhofer, über den Romed Baumann (Sechster) sagte: "Er mag es, wenn es dunkel und klapprig ist. Anscheinend hat er Katzenaugen."

"Gescheiter Blödsinn" reichte für Silber

Für Reichelt, der erst auf den letzten Drücker noch den Sprung in den WM-Kader geschafft hatte, ist es die erste Medaille überhaupt bei einem Großereignis. Auch er konnte sein Glück kaum fassen: "Ich checke es noch nicht richtig. Normalerweise sind die Verhältnisse nicht meine. Ich bin heruntergekommen und habe mir gedacht, da bist einen gescheiten Blödsinn zusammengefahren, hast eine Packung bekommen", meinte der 30-jährige Salzburger.

Benjamin Raich und Romed Baumann sorgten mit Rang fünf bzw. sechs für ein gutes Mannschaftsergebnis der Österreicher. Nur Michael Walchhofer als Elfter fiel ein wenig ab. "Ich habe alles gegeben und mir nichts vorzuwerfen, deshalb ist es zu akzeptieren", sagte Raich im Ziel. Und Baumann meinte: "Von fehlerlos war ich weit entfernt. Man kommt sich brutal beschissen vor. Vom Start weg völlig unruhig, du baust kein richtig gutes Gefühl auf. Das einzige, das du merkst, ist, ob du die Ski laufen lässt oder abstichst, wie es bei mir zweimal der Fall war."

WM-Super-G der Herren, Endergebnis:

1. Christof Innerhofer ITA 1:38,31
2. Hannes Reichelt AUT 1:38,91
3. Ivica Kostelic CRO 1:39,03
4. Didier Cuche SUI 1:39,34
5. Benjamin Raich AUT 1:39,65
6. Romed Baumann AUT 1:39,79

7. Carlo Janka SUI 1:40,03
8. Werner Heel ITA 1:40,13
9. Peter Fill ITA 1:40,34
10. Adrien Theaux FRA 1:40,44
11. Michael Walchhofer AUT 1:40,51
12. Bode Miller USA 1:41,06
13. Silvan Zurbriggen SUI 1:41,12
14. Tommy Ford USA 1:41,21
15. Matteo Marsaglia ITA 1:41,26

(Red.)

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