Mitarbeiter der Wiener Linien sind besonders häufig krank, wie eine Statistik zeigt.
Die Wiener Grünen wurden oft genug wegen mancher Forderungen nicht ganz ernst genommen. Ob sich daran durch die Minderheitsbeteiligung an der Rathaus-/SPÖ-Regierung viel geändert hat, ist nicht gesichert. In einem Punkt wurde den Grünen jedenfalls unrecht getan: mit dem Hohn über die Forderung nach einem Ein-Euro-Ticket und einer Jahreskarte um 100 Euro, die vor der Wahl erhoben wurde. Erstaunlich (?!), wie still es darum geworden ist. Die Grünen sollten mit ihrer Ein-Frau-Fraktion in der Regierung nun umso mehr darauf drängen.
Denn die Wiener Linien haben offenbar immense Reserven. Die Zahl der Tage, an denen Mitarbeiter der Wiener Linien krank gemeldet sind, ist bedeutend höher als beim statistischen Durchschnittswiener – fast dreimal so hoch. Wie das begründet wird? Der häufige Kontakt mit Kunden trage Schuld, heißt es. Wenig überzeugend. Der eher kundenintensive Handel weist bei der Zahl der Krankenstandstage einen Wert aus, der im Durchschnitt liegt. Kann sein, dass uns die Wiener Linien auch weismachen wollen, dass es kränker macht, eine Straßenbahngarnitur zu steuern als ein Flugzeug zu pilotieren. Oder die Wiener Linien haben schlicht zu viel Personal, das zu wenig motiviert und kontrolliert wird.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.03.2011)