Beckenbauer & Co: Schwarzenegger ist kein Einzelfall

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Seitensprünge. Arnold Schwarzenegger hat sich und seine (erweiterte) Familie in die Medien katapultiert. Ein uneheliches Kind hat nicht nur er.

Wofür sich „Terminator“ nicht alles anbietet. Während Arnold Schwarzenegger nach seinem Bekenntnis zum unehelichen Kind in Medien, Talkshows und Blogs mit eher plumpen Wortspielen verunglimpft wird, versucht sich seine Familie in emotionalen Aufräumarbeiten. Und welche Schulter würde sich besser anbieten als jene von Oprah Winfrey.

Am Abend, bevor die „Los Angeles Times“ die Bombe platzen ließ, wohl untermauert durch ein schriftliches Statement des ehemaligen Gouverneurs, traf sich dessen Frau Maria Shriver samt ihren Töchter mit der tragödienerprobten Talk-Queen. Die sich übrigens selbst erst kürzlich mit einer geheimen Halbschwester konfrontiert gesehen hatte. Mehrere Stunden soll das Treffen in einem Chicagoer Restaurant gedauert haben.
Inzwischen haben sich Teile der Familie nicht nur Oprah Winfrey mitgeteilt. Als Erste äußerte sich Maria Shriver. Die 55-Jährige sprach in ihrem Statement von einer „schmerzhaften und herzzerreißenden Zeit“. Sie bat um Respekt und Privatsphäre, um zu „heilen“ und ihr Leben wieder aufbauen zu können. Als Mutter gelte ihre „ganze Sorge den Kindern“.

Das älteste der vier, die 21-jährige Katherine, meldete sich dann via Twitter – in ganz ähnlicher Diktion. Sie sei dankbar für Unterstützung, während sie beginne, „zu heilen und im Leben vorwärts zu gehen“. Deutlich weniger formelhaft klang da der Twitter-Eintrag des 17-jährigen Patrick. Manchmal fühle er sich schrecklich und würde am liebsten alles hinschmeißen und ein wenig „normal“ sein, schrieb er.

Mit der „Normalität“ ist es nun auch für die Mutter des unehelichen Kindes vorbei. Mehrere US-Webseiten wollen die Identität der Frau herausgefunden haben, die bis Jänner in Schwarzeneggers Haushalt gearbeitet hat. Vermutlich ist es für die Beteiligten auch wenig Trost, dass sie die Erfahrung mit anderen prominenten Betroffenen teilen. Mit Sienna Miller zum Beispiel. Die Schauspielerin, die vor wenigen Tagen ihren neuen Freund in Wien besuchte, war schon mit Jude Law verlobt, als dieser nicht nur einen Seitensprung mit dem Kindermädchen gestand, sondern auch noch ein Kind von einer flüchtigen Bekanntschaft bekam. Sie versuchten es trotzdem miteinander – und scheiterten.

Wie beispielsweise auch Franz Beckenbauer und Frau Sybille, nachdem Beckenbauer bei einer Weihnachtsfeier mit einer Sekretärin fremdgegangen war. Joel Maximilian hieß das Resultat. Ein Mädchen wurde es für Boris Becker. Der war mit einem Ausflug ins Besenkammerl in die Society-Annalen eingegangen, inzwischen hat er Tochter Anna in sein Patchwork integriert.

Ein Kind war auch der endgültige Auslöser für das Ehe-Ende zwischen Mick Jagger und Jerry Hall. Lange, schrieb sie in ihrer heuer erschienenen Biografie, habe sie seine Eskapaden ignoriert. Bis ein brasilianisches Model schwanger wurde. Aber auch Udo Jürgens oder Hannes Androsch haben Kinder aus Nebenbei-Verhältnissen. In der US-Politik tat es der demokratische Präsidentschaftsaspirant John Edwards Schwarzenegger gleich. Anfang 2010 räumte er ein, Vater einer Zweijährigen zu sein. Seine Ehe zerbrach, wenig später starb seine Frau an Krebs.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.05.2011)

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