Heinz-Christian Strache ist im Juni beim Parteitag in Graz als FPÖ-Chef mit rund 94 Prozent wiedergewählt worden. In seiner Rede stellte er den Kanzleranspruch. "Der erste Schritt wäre mit einem Bundeskanzler Strache sofort mit der EU in konkrete Verhandlungen zu treten und klarzumachen, wir können die EU-Beiträge nicht mehr zahlen", sagte er.
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Straches letzter großer Erfolg war die Wien-Wahl im Oktober 2010. Sein Ziel, Bürgermeister zu werden, erreichte er zwar nicht - Wahlsieger des Abends war er aber zweifelsohne. Die Wiener Freiheitlichen gewannen 14 Mandate dazu und überholten die ÖVP, die SPÖ verlor die absolute Mehrheit.
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Strache bezeichnet sich selbst als echten Wiener - in Wien kam er auch am 12. Juni 1969 zur Welt. Er besuchte die Handelsschule Weiss und schloss eine vierjährige Lehre als Zahntechniker ab. Kurz versuchte sich Strache auch an einem Geschichte-Studium an der Universität Wien. Das Studium brach er schnell wieder ab und gründete 1993 ein Zahntechnikunternehmen.
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Bereits 1991 wurde er Wiener FPÖ-Bezirksrat. Strache ist Mitglied der schlagenden deutsch-nationalen Burschenschaft "Vandalia", dessen Traditionen er sich gerne bedient. Nachdem er sich 2004 von einem Salzburger Arzt beleidigt fühlte, forderte er ihn zum Säbelduell mit stumpfen Klingen heraus.
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Die Vergangenheit holte Strache auch in späteren Jahren ein. Anfang 2007 tauchten Bilder auf, auf denen Strache angeblich bei Wehrsportübungen mit Neo-Nazis zu sehen sein soll. Strache wies alle Vorwürfe von sich. Die Fotos würden ihn nur beim Paintballspielen zeigen, erklärte er.
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Später gab er zu, in seiner Jugend Kontakte zur seit dem Jahr 1994 verbotenen neonazistischen Wiking-Jugend gehabt zu haben.Auf einem weiteren Foto soll er mit dem Widerstandsgruß der österreichischen Neo-Nazis zu sehen sein - dem Kühnen-Gruß (gestreckter rechter Arm mit drei gespreizten Fingern). Strache verteidigte sich und erklärte, dass er wohl nur drei Bier bestellt habe.
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In der FPÖ hat Strache einen steilen Aufstieg hinter sich, den er indirekt auch seinem Mentor Haider zu verdanken hat. Strache wurde im Jahr 2001 stellvertretender Klubobmann der FPÖ im Wiener Landtag. Bereits zu dieser Zeit sorgte er für Aufregung, er lehnte den Plan zur Stadtbürgerschaft und dem damit verbundenen Ausländer-Wahlrecht strikt ab.
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Als sich 2005 die Partei spaltete und die FPÖ-Minister der schwarz-blauen Koalition zu Haiders BZÖ überliefen, war Straches Stunde gekommen. 2005 wurde er auf einem Sonderparteitag in Salzburg zum neuen FPÖ-Obmann gewählt.
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Zur Nationalratswahl 2006 plakatierte die FPÖ: "Pummerin statt Muezzin!" oder "Daham statt Islam!" Seither sorgt sie immer wieder mit ihren Plakaten für Aufregung.
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Im Dezember 2009 gelang dem FPÖ-Chef ein parteipolitischer Coup: Er holte das abtrünnige Kärntner BZÖ zurück in die blaue Familie. Aus dem BZÖ-Kärnten wurden die Freiheitlichen in Kärnten (FPK), ihr Obmann Uwe Scheuch.
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Eine Schlappe fuhr Strache bei der Präsidentschaftswahl ein - Strache war auf den Wahl-Werbesujets omnipräsent. Kandidatin Barbara Rosenkranz kam auf das schlechteste blaue Ergebnis aller Zeiten.
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Strache ist geschieden und hat aus erster Ehe mit einer Tochter des Wiener Rindfleischkönigs Ewald Plachutta zwei Kinder.
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FPÖ-Chef mit Kanzlerambitionen
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