Bis Freitag Mittag konnten sich Interessenten für die Österreich-Tochter der Kärntner Hypo melden. Mit einem Verkauf rechnet man nicht vor 2012.
Für die Zerschlagung der notverstaatlichten Kärntner Hypo Alpe Adria ist am Freitag ein erster Akt gelaufen. Bis Freitag Mittag konnten sich Interessenten auf Zeitungsinserate hin für die Österreich-Tochter mit Sitz in Klagenfurt melden, um sich einen ersten Einblick in Unterlagen zu sichern. Danach können die Interessenten in den Datenraum, um bindende Angebote vorzubereiten. Mit einem Verkaufsabschluss rechnet man jedoch nicht vor 2012.
Die Aufsicht beobachtet den Restrukturierungs- und Verkaufsprozess genau. Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, meinte am Freitag zur APA zum eingeleiteten Verkaufsprozess: "Dass der Schritt passiert ist, das ist positiv." Dies zeige, dass die Dinge im Laufen seien. Den Erfolg der Ausschreibung könne er natürlich noch nicht beurteilen.
Heuer noch kein Verkauf
"Wir können bestätigen, dass es Interessenten gibt", so die Bank in ihrer offiziellen Stellungnahme. Namen will sie aber keine nennen. Mit der Käufersuche beauftragt wurden Experten der Investmentbank JP Morgan. Sie werden in den kommenden Tagen mit den Interessenten Gespräche führen.
Wann der Verkauf abgeschlossen werden könne, sei in dieser frühen Phase noch nicht absehbar. Es werde aber jedenfalls länger als bis Jahresende dauern, hieß es aus der Bank. Die Rede war gegenüber der APA von "Neun Monaten plus".
Interessent aus dem Ausland
Nach der Aufforderung via Zeitungsinserat soll sich zumindest ein Interessent aus dem Ausland gemeldet haben, offenbar will er mit dem Hypo-Kauf zu expandieren. Dass sich relevante Banken aus Österreich bemühen, war am Freitag nicht absehbar. Auch von kleineren Finanzgesellschaften sickerte zunächst nichts durch.
Die Österreich-Tochter der Hypo Alpe Adria Gruppe machte 2010 bei rund 5 Milliarden Euro Bilanzvolumen einen Verlust von 102 Millionen Euro. Für die ebenfalls in internationalen Zeitungen ausgeschriebene Italien-Tochter der Hypo mit Sitz in Udine können sich Interessenten noch bis 28. Juni melden. Bis spätestens 2014 muss sich der Staat aus der Hypo zurückziehen.
(APA)