Der Ex-Finanzminister übt heftige Kritik auch an den heimischen Banken. So wäre Raiffeisen bei einer Bankenpleite am stärksten gefährdet.
Der ehemalige Finanzminister und nunmehrige Industrielle Hannes Androsch geht mit den Banken hart ins Gericht. "Die Banken müssten für Luftgeschäfte tatsächlich viel stärker Eigenkapital zurücklegen. In Europa sind die Banken ohnehin unterkapitalisiert oder arbeiten mit Schmäh-Kapital", sagte er in einem Interview mit der "Wiener Zeitung".
Auf die Frage "ist das auch bei Österreichs Banken der Fall?", meinte Androsch unmissverständlich: "Natürlich. Warum regt sich der Chef der Erste Bank, Andreas Treichl, wohl auf? Weil es ihn, wenn er signifikante Kapitalerhöhungen machen muss, bei denen die Erste-Stiftung nicht mitziehen kann, nicht mehr gibt. Am meisten gefährdet ist aber Raiffeisen, die haben Kapital im Sektor im Kreis geschickt und ein höheres Risikoprofil als andere."
Er sieht zur Zeit ein "Madoff-Spiel mit öffentlicher Unterstützung" (Anm.: Der zuvor hochgefeierte US-Spitzenbanker Bernard Madoff hatte ein Pyramiden-Spiel ähnliches Finanzsystem aufgebaut, das unter großem Getöse zusammengebrochen ist). Manche Finanzprodukte müssten nach Meinung von Androsch "einfach verboten werden".
(APA)