Lars von Trier gibt keine Pressekonferenzen mehr

Lars Trier gibt keine
Lars Trier gibt keine(c) REUTERS (YVES HERMAN)
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Nach seinem Hitler-Sager in Cannes gibt sich der dänische Regisseur reuig: Lars von Trier bedauert, Menschen verletzt zu haben.

Der dänische Regisseur Lars von Trier will nach dem Skandal bei den Filmfestspielen in Cannes, als er in einem Pressegespräch vorgab, Hitler zu verstehen, auf Pressekonferenzen gänzlich verzichten. Dies sagte er der französischen Tageszeitung "Liberation": "Ich werde keine Pressekonferenzen mehr geben, das ist vorbei. Ich mache das jetzt wie Terrence Malick. Es gibt keinen Grund, dass er allein dieses Privileg hat." Malick hält sich seit Jahrzehnten im Hintergrund und hat sich nicht einmal die Goldene Palme in Cannes selbst abgeholt.

Von Trier hatte bei den Filmfestspielen an der Croisette im Mai für einen Eklat gesorgt: Er sagte Sätze wie "Ich bin ein Nazi" oder "Ich verstehe Hitler. Ich glaube, dass er ein paar schlechte Dinge gemacht hat, klar, aber ich kann ihn mir in seinem Bunker vorstellen, am Ende". Der Regisseur hatte versucht, sich damit zu verteidigen, dass die Aussagen nur humoristisch gemeint gewesen seien. Die Festivalleitung erklärte den Dänen jedoch zur Persona non grata.

"Ich habe idiotische Sachen gesagt"

Er habe sich von Festivalchef Gilles Jacob überreden lassen und sich völlig unvorbereitet vor 200 Journalisten vorgefunden, so von Trier nun im "Liberation"-Interview: "Ich habe idiotische Sachen gesagt und kann mir bis heute nicht verzeihen, dass ich damit Leute verletzt habe."

Die Sanktion hatte von Trier in Cannes bereitwillig angenommen und sich mehrmals entschuldigt, wozu er auch heute noch stehe. Was ihn jedoch beunruhige sei die Political Correctness, die dabei sei, die Welt zu töten. "Wenn man in diese Falle gerät, wird unser Denken arm", meinte er. Es dürfen keine verbotenen Themen geben.

(Ag.)

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