Asfinag zahlt erstmals seit 2008 Dividende

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Symbolbild(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Konjunkturelle Aufschwung im vergangenen Winter und Frühjahr macht sich auch beim heimischen Autobahnbetreibers Asfinag bemerkbar. Der Gewinn des Autobahnbetreibers soll um 21 Prozent auf 399 Mio. Euro steigen.

Wien/Apa. Der konjunkturelle Aufschwung im vergangenen Winter und Frühjahr macht sich auch in den Büchern des heimischen Autobahnbetreibers Asfinag bemerkbar. So erwartet die Asfinag, dass das erhöhte Transportvolumen im Gesamtjahr zu einer Steigerung der Mauteinnahmen um 1,6 Prozent auf 1,57 Mrd. Euro führt. Da gleichzeitig auch die Bautätigkeit geringer als bislang geplant ausfallen wird, werde der Gewinn um 21 Prozent auf 399 Mio. Euro zulegen, so Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl vor Journalisten.

Von den Zuwächsen soll auch das Finanzministerium profitieren. Denn erstmals seit 2008 will die Asfinag auch wieder eine Dividende in Höhe von 30 Mio. Euro an den Staat ausschütten. Dies, obwohl die Verschuldung der Asfinag auch heuer wieder ansteigen wird. So werden die Schulden des Autobahnbetreibers per Jahresende um rund 500 Mio. Euro auf zwölf Mrd. Euro ansteigen.

Schulden trotz Gewinn?

Dass sich die Asfinag trotz Gewinnen permanent verschulden muss, hängt mit ihrer speziellen Konstruktion zusammen. Die Gesellschaft erhält vom Staat für den Bau der Autobahnen nämlich ein Fruchtgenussrecht. Das wird in den Büchern als Umsatz und in weiterer Folge als Gewinn verbucht, bringt jedoch keine liquiden Mittel. Diese fließen erst über die Jahre in Form der Mauteinnahmen.

Entscheidende Größe für die Verschuldung der Asfinag ist die Menge des Neubaus. 2011 wurden Neubauprojekte vor allem durch verfahrensrechtliche Verzögerungen behindert. Eine zusätzliche Kostenreduktion hat aber auch die Wirtschaftskrise gebracht, die zu einem heftigen Preiskampf in der Baubranche führte, was die Baukosten im Schnitt um zehn Prozent gesenkt hat, so Schierhackl.

Zusätzlich profitiert die Asfinag auch von der automatischen Inflationsanpassung der Maut. Für 2012 dürfte die Lkw-Maut infolge des Verbraucherpreisindex um 2,7 Prozent ansteigen. Die Kosten für eine Jahresvignette für ein Auto werden von 76,20 auf 77,80 Euro ansteigen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.09.2011)

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