Kurz jubelten serbische Medien: Der Nobelpreis gehe an den Schriftsteller und einstigen jugoslawischen Präsidenten Dobrica Cosic, hieß es auf einer gefälschten Website.
SerbischeMedien sind am Donnerstagvormittag in großer Zahl einer im Internet veröffentlichtenFalschmeldung auf den Leim gegangen. Gut einer Stunde vor der offiziellen Bekanntgabe des Literaturnobelpreisträgers hieß es nämlich auf der (inzwischen offline gestellten) Website http://www.NobelPrizeLiteratur.org, dass der Preis an den serbischen Schriftsteller und einstigen jugoslawischen Präsidenten Dobrica Cosic gehe.
Es würde sich um den "letzten Dissidenten des 20. Jahrhunderts" handeln, den "Zeugen einer Ära, die zu Ende geht, und einer neuen Ära, die erst in der Entstehung begriffen" sei, lautete die Begründung auf dem falschen Nobelpreis-Internetportal.
Gefälschte Nobelpreis-Website
Von vielen Belgrader Medien wurde der kleine Unterschied zum echten Nobelpreis-Internetportal - http://www.nobelprize.org - erst bemerkt, als die Schwedische Akademie den Namen des Dichters Tomas Tranströmer, des tatsächlichen Trägers,veröffentlichte.
Die Tageszeitung "Blic" hat unterdessen entdeckt, dass das Internetportal, auf welchem die Falschmeldung erschienen ist, erst am gestrigen Mittwoch in Oslo von einer Privatperson registriert wurde.
Der 89-jährige Cosic wurde für den Literaturnobelpreis Anfang des Jahres von einer Gruppe serbischer Schriftsteller vorgeschlagen. Der Literaturnobelpreis würde ihn nicht interessieren, meinte der Schriftsteller damals.
(APA)