ÖVP-Seniorenbund-Chef Andreas Khol ruft die Sozialpartner auf, „mutige“ Änderungen bei den Pensionen vorzunehmen. ÖVP-Senioren fordern Ende für Hacklerregelung und lehnen "Ausräumen" der Pensionsversicherung ab.
Wien/Ett. ÖVP-Seniorenbund-Chef Andreas Khol ruft die Sozialpartner auf, endlich „mutige“ Änderungen bei den Pensionen vorzunehmen. Bundesjugendvertretung und Seniorenrat sind zwar auch gesetzlich verankerte Sozialpartner, beim Treffen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen am Montag in Bad Ischl (siehe Bericht oben) aber nicht geladen. Khol deponiert daher via „Presse“ weitreichende brisante Reformvorschläge der schwarzen Senioren. So drängt er auf das Auslaufen der Hacklerregelung ab 2014 sowie auf eine Totalreform der teuren Altersteilzeit.
Diskussionsstoff garantiert auch die Forderung, dass jene Unternehmen, die ältere Mitarbeiter in die Pension „mobben“, eine – noch genauer zu bestimmende – Pönale zahlen müssen. Damit soll verhindert werden, dass ältere Beschäftigte gegen deren Willen in die Pension gedrängt werden.
Der ÖVP-Senioren-Chef legt sich in einem anderen Bereich offen mit den Sozialpartnern und Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) an. Er wendet sich dagegen, dass die Pensionsversicherung, die ohnehin Milliardenzuschüsse aus dem Budget benötigt, für Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation, also für aktive Arbeitnehmer, zahlen muss. Und damit weiter „ausgeräumt“ wird. Die Kosten für das von Hundstorfer gestartete Programm „fit2work“ sollten künftig zur Gänze vom Arbeitsmarktservice und von der Krankenversicherung getragen werden.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2011)