Der iranische Präsident weist die Vorwürfe zurück, seine Regierung habe ein Mordkomplott gegen den saudischen Botschafter in Washington geplant. Saudi-Arabien will die Vereinten Nationen einschalten.
Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat zum ersten Mal seit den US-Vorwürfen über ein angebliches Komplott Stellung bezogen. Nicht der Iran, sondern die USA seien Terroristen, sagte Ahmadinejad in einer Rede vor Studenten am Sonntag laut der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA. "Der Iran ist eine Kulturnation und hat eine Zivilisation und braucht sich nicht auf den Terrorismus zu berufen", so Ahmadinejad.
Die US-Regierung wirft "Elementen der Regierung" in Iran vor, ein Mordkomplott gegen den saudischen Botschafter in Washington geplant zu haben. Der iranische Präsident wies die Vorwürfe zurück. Sie seien nur vergebliche Bemühungen, Fortschritt und Entwicklung im Iran zu behindern.
Saudi-Arabien will UNO einschalten
Saudi-Arabien will in dem Fall Medienberichten zufolge nun die Vereinten Nationen einschalten. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sei gebeten worden, den UN-Sicherheitsrat zu informieren, berichtete die Zeitung "Aschark Al-Awsat" am Sonntag. Dies könnte zu weiteren Sanktionen gegen den Iran führen.
Vertreter der saudi-arabischen Regierung hatten nach bekanntwerden der Anschlags-Pläne erklärt, der Iran werde für jede feindliche Handlung zur Rechenschaft gezogen. Saudi-Arabiens Außenminister Prinz Saud al-Faisal sagte in Wien, der Iran versuche seinen Einfluss im Ausland durch Mord und Aufruhr auszuweiten. "Wir werden uns solchem Druck nicht beugen" und auf jede Aktion gegen das Königreich mit passenden Gegenmaßnahmen antworten, sagte der Prinz.
Venezuelas Präsident Hugo Chavez stellte sich am Wochenende auf die Seite des Iran und nannte die US-Vorwürfe "erfunden". Er warnte zugleich davor, sein Land könnte von den Amerikanern nun als Komplize des Iran gebrandmarkt werden. Venezuela und der Iran haben ihre Beziehungen in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut.
(Ag.)