Katastrophenbilanz: Jahr der Rekordschäden

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So teuer wie heuer kamen Naturkatastrophen die Volkswirtschaften der Erde noch nie zu stehen: In den ersten neun Monaten wurden durch Umweltkatastrophen bereits Schäden von etwa 192 Milliarden Euro verursacht.

Baden-baden/Sda. So teuer wie heuer kamen Naturkatastrophen die Volkswirtschaften der Erde noch nie zu stehen: Ereignisse wie das Beben samt Tsunami in Japan bewirkten, dass schon in den ersten neun Monaten Schäden von etwa 192 Milliarden Euro verursacht wurden – das sagte das Vorstandsmitglied des größten Rückversicherungsunternehmens „Munich Re“, Ludger Arnoldussen, am Montag.

Damit seien von Jänner bis Ende September mehr Schadenskosten angefallen als im alten Rekordjahr 2005: Damals hatten Ereignisse wie Hurrikan „Katrina“, der den Süden der USA verwüstet hatte, Schäden von etwa 160Mrd. Euro verursacht. In die heurige Bilanz nahm Munich Re bisher 550 Naturkatastrophen auf, neben dem Tsunami in Japan etwa auch die Dürre in Somalia, Hurrikan „Irene“ in den USA und Hochwasser in Indien – die derzeitige Flut in Südostasien, vor allem in Thailand, ist noch gar nicht berücksichtigt.

Als besonders heikle Industrien für Rückversicherer zählt Arnoldussen speziell die Autozulieferer und den Halbleitersektor auf. Dort seien hohe Vermögenswerte angesiedelt, zudem seien diese Firmen wegen der bestehenden weltweiten Lieferketten sehr anfällig für Schäden an anderen Orten.

Auch Sachwerte nehmen zu

Aus den Zahlen lässt sich freilich nicht unbedingt ableiten, dass es heuer objektiv zu mehr Naturkatastrophen kam als je zuvor: Schließlich nehmen die weltweiten Vermögenswerte, die Schäden erleiden können, stetig zu.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2011)

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