"Unsere militärische Arbeit ist erledigt", sagt Nato-General Rasmussen. Libyens Machthaber entdecken unterdessen eine Tonne Senfgas.
Der Militäreinsatz der Nato in Libyen endet am kommenden Montag. Das haben die Botschafter der 28 Bündnis-Staaten am Freitag in Brüssel beschlossen. "Unsere militärische Arbeit ist jetzt erledigt", schrieb Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen auf seiner Seite im Internetdienst Twitter.
Am Montag läuft auch das Mandat der Vereinten Nationen aus, auf das sich die Nato seit sieben Monaten stützte. Dieses Mandat erlaubte "alle nötigen Maßnahmen" zum Schutz der libyschen Zivilbevölkerung vor Übergriffen der Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi sowie eine Seeblockade und eine Flugverbotszone.
An dem Einsatz hatten insgesamt 16 Staaten aktiv teilgenommen, davon 12 NATO-Mitglieder. Der Nato-Rat bestätigte am Freitag eine bereits vor einer Woche gefasste vorläufige Entscheidung
Senfgas entdeckt
Die neuen libyschen Machthaber haben unterdessen chemische Kampfstoffe entdeckt, dieaddafi in der Wüste versteckt haben soll. Das berichtete die libysche Zeitung "Qurayna al-Jadida" in der Nacht zum Freitag auf ihrer Website unter Berufung auf einen Oberst der Armee. Oberst Saad al-Gamati habe erklärt, in dem Gebiet Al-Wagha südlich der Stadt Al-Jufra lagere bis heute eine Tonne Senfgas.
Gaddafi hätte das giftige Gas in seinem Krieg gegen die Revolutionstruppen aber nicht einsetzen können, da ihm dafür die technischen Möglichkeiten gefehlt hätten, sagte der Oberst der Zeitung.
Bereits Ende August hatte die "Nato" gegenüber "Der Presse" bestätigt, dass Gaddafi noch im Besitz von chemischen Massenvernichtungswaffen ist. Dabei hatte Gaddafi 2003 die Vernichtung aller von ihm gehorteten Massenvernichtungswaffen versprochen.
(Ag.)