"Part Lies, Part Heart, Part Truth, Part Garbage" erscheint am 11. November und wird drei bisher unveröffentlichte Songs enthalten. Ihre 15 Studioalben verkauften sich weltweit 85 Millionen Mal.
Die Musiker von R.E.M. haben nach 31 Bandjahren die Trennung der Gruppe bekanntgegeben. Am 11. November erscheint das Abschiedsgeschenk: eine Rückschau mit 40 Songs auf drei CD. Das Set "Part Lies, Part Heart, Part Truth, Part Garbage, 1982 - 2011" (Warner) enthält neben den bekannten Hits auch drei bisher unveröffentlichte Songs, darunter die neue Single "We All Go Back To Where We Belong".
R.E.M. wurde 1980 von Frontmann Michael Stipe und Gitarrist Peter Buck in Athens (US-Staat Georgia) gegründet. Mit Bassist Mike Mills und Drummer Bill Berry stand kurze Zeit später die Besetzung fest. 1981 war die erste Single "Radio Free Europe" erschienen, 1982 folgte die EP "Chronic Town". Als Miterfinder und Urväter des College-Rock avancierten R.E.M. rasch zu einer der einflussreichsten Alternative-Bands der Musikgeschichte. 1997 verließ Berry die Formation aus gesundheitlichen Gründen. "Ich habe seit meinem neunten Lebensjahr Schlagzeug gespielt. Ich bin an einem Punkt in meinem Leben angekommen, wo einige meiner Prioritäten sich ändern", sagte der Musiker damals.
85 Millionen verkaufte Alben
15 Studioalben haben Stipe und Co. - seit 1997 offiziell als Trio - veröffentlicht: Vom Debüt "Murmur" (1983) über das superbe "Automatic For The People" (1992) bis zum "Collapse Into Now " (2011). Von den Platten wurden weltweit mehr als 85 Millionen Einheiten verkauft. Allein in Österreich hatten R.E.M. sieben Nummer-Eins-Alben und wurden fünfmal mit Platin und zehnmal mit Gold ausgezeichnet.
"Part Lies, Part Heart, Part Truth, Part Garbage" geht - labelübergreifend (IRS und Warner) - chronologisch der Laufbahn der Gruppe nach. Natürlich fehlt keiner der Klassiker (etwa "It's The Ende Of The World As We Know It", "Shiny Happy People", "Everybody Hurts", "Losing My Religion" und "Imitation Of Life"). "Durch die Musik und die Erinnerungen von mehr als drei Dekaden zu arbeiten, das war eine irre Reise", sagt Mills über die Zusammenstellung der Werkschau. Ihre Gefühle dazu schrieben die Bandmitglieder für das dem Set beigelegten Booklet nieder.
Dass man zuletzt nicht an die großen kommerziellen Erfolge anschließen konnte, soll nicht der Grund für die Trennung sein. "Die Verkäufe hatten damit nichts zu tun", betonte Mills gegenüber dem britischen Magazin "Uncut" (Dezember-Ausgabe). "Niemand verkauft heute noch Platten. Nicht einmal die angesagtesten Bands verkaufen etwas. Wir waren allerdings sowieso nie in diesem Geschäft, um Platten zu verkaufen."
Auch untereinander herrsche Harmonie: "Es gibt keine Missklänge, kein Zerwürfnis, keine Anwälte, die sich streiten. Wir haben diese Entscheidung zusammen getroffen, freundschaftlich und im besten Interesse für jeden von uns. Es ist einfach der richtige Zeitpunkt." (c) AP (LEFTERIS PITARAKIS)
1980 wurden R.E.M als Collegeband unter dem Namen "Twisted Kites" in Athens/Georgia gegründet - bis 1997 gehörte auch Schlagzeuger Bill Berry zu dem Quartett. Die Erfolgsgechichte von R.E.M. (Abkürzung für Rapid Eye Movement, die Augenbewegung einer bestimmten Schlafphase) beginnt drei Jahre später. Mitten in der Ära des kühlen, glamourösen Synthie-Pops gibt die Band das Gitarrenrock-Album "Murmur" heraus. (c) AP (Anonymous)
Sie hätten sich stets wie Brüder geliebt und respektiert, teilte Mills in der Trennungs-Erklärung mit. Und Buck ergänzte: Sie seien eine Gruppe von 19-Jährigen gewesen, die die Welt ändern wollte. Diese Zeit ist nun vorbei. (c) REUTERS (DAVID W CERNY)