Reaktionen: FPÖ und BZÖ fordern Darabos-Rücktritt

Reaktionen: FPÖ und BZÖ fordern Darabos-Rücktritt
Reaktionen: FPÖ und BZÖ fordern Darabos-Rücktritt(c) APA/GEORG HOCHMUTH (Georg Hochmuth)
  • Drucken

Ein Minister, der unliebsame Untergebene mundtot machen wolle, müsse aus der Regierung entlassen werden, erklärt BZÖ-Wehrsprecher List. Die ÖVP fordert, dass sich Darabos entschuldigt.

Nach der Niederlage von SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos im Rechtsstreit gegen Generalstabschef Edmund Entacher fordern FPÖ und BZÖ den Rücktritt des Ministers. Darabos habe versucht, Entacher mundtot zu machen, und sei damit kläglich gescheitert, sagte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Ähnlich äußerte sich BZÖ-Wehrsprecher Kurt List: "Wenn ein Minister unliebsame Untergebene mundtot machen will, dabei das Dienstrecht ignoriert und schließlich seine Aktion von der Berufungskommission beim Bundeskanzleramt aufgehoben wird - dann ist so ein Minister blamiert und aus der Regierung zu entlassen."

Für ÖVP-Generalsekretär Johannes Rauch ist die rechtswidrige Abberufung Entachers "die Krönung der Pannenserie" des Verteidigungsministers.VP-Wehrsprecher Oswald Klikovits erwartet sich eine Entschuldigung von Darabos.

SPÖ gibt Darabos Rückendeckung

SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas betonte, Darabos dürfe sich "von seinem Reformkurs für das Österreichische Bundesheer nicht abbringen lassen". Die Entscheidung im Fall Entacher sei richtig gewesen. "Dass der Verteidigungsminister jetzt auch die Entscheidung der Berufungskommission akzeptiert, zeugt von Charakter", erklärte Rudas in einer Aussendung.

Die Bundesheer-Gewerkschaft sieht im Urteil einen Erfolg für sich. "Da sieht man, wie wichtig gewerkschaftlicher Rechtsschutz ist - auch für Spitzenbeamte", erklärte der Vorsitzende, Wilhelm Waldner, am Montag. Er hofft nun auf den sofortigen Widerruf der Suspendierung durch Darabos.

Für Eduard Paulus, Präsident der Offiziersgesellschaft, hat "der Rechtsstaat gesiegt". Er bekräftigte die Rücktrittsforderung an Darabos.   "Der Minister hat seit mittlerweile fünf Jahren die notwendige Heeresreform nicht in Gang gebracht. Stattdessen gibt es Gerüchte, dass der Apparat beauftragt ist, eine Geschäftseinteilungsreform auszuarbeiten, die General Entacher neuerlich entmachten soll", meinte Paulus.

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Austrian Defence Minister Darabos listens during a ceremony in an army barracks in Vienna
Politik

Wehrpflicht: Jetzt kritisiert auch Milizverband Darabos

Der frühere SPÖ-Mandatar Klocker spricht von einer "tiefen Vertrauenskrise" und hofft, dass sich der Bundeskanzler in der Wehrpflicht-Frage einschaltet.
Innenpolitik

Norbert Darabos allein im Parlament

Der Verteidigungsminister gerät immer mehr unter Beschuss – und dürfte genau deshalb bleiben.
VP-Wehrsprecher: "Darabos ist rücktrittsreif"
Politik

ÖVP-Wehrsprecher: "Darabos ist rücktrittsreif"

Der Verteidigungsminister habe "jegliche politische Autorität" verspielt, sagt VP-Wehrsprecher Klikovits. Auch die Opposition fordert wegen der Causa Entacher Darabos' Rücktritt.
Entacher befasst sich jetzt mit Wehrpflicht-Abschaffung
Politik

Entacher befasst sich jetzt mit Wehrpflicht-Abschaffung

Nach seiner Rückkehr als Generalstabschef muss sich Entacher ausgerechnet mit dem Thema befassen, das zu seiner Absetzung geführt hatte.
ÖVP sieht "keinen Grund" für Darabos-Rücktritt
Politik

ÖVP sieht "keinen Grund" für Darabos-Rücktritt

Die ÖVP kritisiert zwar das Verhalten des Verteidigungsministers in der Causa Entacher, fordert aber keine Konsequenzen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.