EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso spricht sich für eine europäische Ratingagentur aus, diese dürfe jedoch nicht von der EU-Kommission gegründet werden.
EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso hat sich gegen die Gründung von Ratingagenturen durch die Kommission ausgesprochen. Dies könnte zu Interessenskonflikten führen, sagte Barroso dem französischen Fernsehsender LCI am Montag. Die Kommission sei gegen Oligopole und einige der bestehenden Ratingagenturen hätten "exzessive Macht auf den Finanzmärkten". Die Gründung europäischer Ratingagenturen sei daher wünschenswert, doch müsse sie unabhängig von der Kommission erfolgen.
Die drei weltweit führenden Ratingagenturen Fitch, Moody's und Standard & Poor's stehen seit langem in der Kritik. Seit Beginn der Euro-Schuldenkrise fordern immer mehr Politiker die Gründung einer europäischen Ratingagentur, um für mehr Wettbewerb zu sorgen und die Macht der etablierten Agenturen zu brechen. Für besonderen Ärger sorgte vergangene Woche die versehentliche Versendung einer Meldung von Standard & Poor's zur angeblichen Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs.
(APA)