Drei Ratingagenturen mit Wurzeln in den USA gelten weltweit als Bonitätswächter. Doch wem gehören die Finanzdienstleister heute eigentlich?
STANDARD & POOR'S (S&P): Der Ratingriese ist Teil des Gemischtwarenladens McGraw-Hill - ein börsennotierter Medienkonzern, der unter anderem Schulbücher verlegt. An McGraw-Hill wiederum sind große Investmentfonds beteiligt sowie Unternehmenschef Harold McGraw. Bis Ende 2012 soll der US-Konzern aufgespalten werden - S&P versucht dann den Alleingang. In der vergangenen Woche patzte S&P mit einer Falschmeldung: Die Ratingagentur hatte Frankreich versehentlich die Top-Bonität aberkannt. Schuld sei ein Computerfehler gewesen, erklärte S&P hinterher.
MOODY'S: Der härteste Konkurrent von S&P ist selbst börsennotiert. Anteile halten bekannte, eher unauffällige Investmentfonds, aber auch Investoren-Legende Warren Buffett, der mit seiner Firma Berkshire Hathaway auf 12,3 Prozent der Moody's-Anteile kommt. Als S&P Anfang August die Kreditwürdigkeit der USA von der Topnote AAA auf AA+ herabstufte, kritisierte Buffett dies scharf. Moody's blieb zunächst bei der Top-Note.
FITCH: Die kleinere Nummer drei geht ebenfalls auf einen US-amerikanischen Gründer zurück, gehört heute aber zu 60 Prozent dem börsennotierten französischen Finanzinvestor Fimalac. Die restlichen Anteile hält der US-Medienkonzern Hearst ("Cosmopolitan", "Elle", ESPN). Hinter Fimalac steht der in Frankreich weit vernetzte Geschäftsmann und Unternehmer Marc Ladreit de Lacharrière.
(APA)