Connect-Netztest: 3 schiebt sich knapp an A1 vorbei

ConnectNetztest schiebt sich knapp
ConnectNetztest schiebt sich knapp(c) Daniel Breuss
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Österreichs Netze sind die besten im gesamten deutschsprachigen Raum. Orange fiel auf den letzten Platz zurück. Die Zunahme an Datendiensten macht den Umstieg auf die neue Funktechnik LTE nötig.

Österreichs Handy-Telefonierer können sich freuen. Durch den gnadenlosen Wettbewerb sind die Netze der Betreiber hierzulande besser als im restlichen deutschsprachigen Raum. Die Nase vorn haben derzeit 3 und A1, erstmals auch in dieser Reihenfolge mit insgesamt 476 beziehungsweise 472 von 500 möglichen Punkten im Connect-Test. Deutlich zurückgeblieben ist Orange mit 382 Punkten. Der Betreiber konnte im letzten Netztest noch den zweiten Platz bei Datendiensten erreichen. Inzwischen liegt das Unternehmen in drei von vier Kategorien auf dem letzten Platz hinter T-Mobile mit insgesamt 399 Punkten.

Teurer Netzausbau

Im internationalen Vergleich steht Orange aber noch gut dar. Bei den Smartphone-Datendiensten sogar noch vor T-Mobile. Das bescheinigt auch die Wertung des Tests. Anders als die restliche heimische Konkurrenz stockt der Netzausbau allerdings. 3 etwa hatte zusammen mit seinem chinesischen Partnerunternehmen ZTE im Vorjahr 1,2 Milliarden Euro in die Verbesserung seines Netzes gesteckt. Entsprechend süffisant kommentierte 3-Chef Jan Trionow die sehr knappen Ergebnisse: "Wir gratulieren A1 zum zweiten Platz." Dennoch konnte A1 in der Kategorie Smartphone-Datendienste punkten. Hier kommt der Marktführer laut Test vor 3.

"Cordoba-Effekt" für heimische Netze

Während 3 sich vollmundig als Testsieger feiert, ist der wahre Profiteur der Handy-Kunde. Derartige Netzqualitäten gab es zu solchen Preisen bisher noch nie. Und der Abstand zwischen A1 und 3 beträgt in allen Kategorien weniger als fünf Punkte. T-Mobile und Orange liegen auch noch recht nahe bei einander und nähern sich 400 Punkten. Die beiden letztplatzierten deutschen Betreiber O2 und E-Plus kommen auf nicht einmal 300 Punkte. Den österreichischen Vorsprung vor Deutschland bezeichnet Trionow (selbst gebürtiger Deutscher) als "Cordoba-Effekt".

LTE-Ausbau noch stockend

Datendienste werden in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Schon jetzt wickeln die Betreiber in Österreich 18,1 Petabyte über ihre Netze ab. In Deutschland gab es bereits Berichte über Ausfälle aufgrund Datenüberlastung. Hier hoffen die Unternehmen auf die neue LTE-Technologie. Bis auf Orange haben alle Betreiber bereits ihre Netze aufgerüstet und bieten in manchen Städten erste Produkte an. Für den ländlichen Ausbau mangelt es aber an den richtigen Frequenzen. Im September 2012 werden die dafür besser geeigneten alten TV-Frequenzen versteigert. Mit diesen kann besser über lange Strecken gefunkt werden. Das würde den LTE-Ausbau beschleunigen und verbilligen.

(db)

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