Der Iran gibt Israel und den USA die Schuld an dem jüngsten Anschlag auf einen Atomwisssenschafter.
Nach dem Autobombenanschlag auf einen Atomwissenschafter im Iran haben konservative Medien des Landes Vergeltungsmaßnahmen gegen Israel gefordert. "Die einzige Möglichkeit, um die zwecklosen Aktionen des Feindes zu stoppen, sind Vergeltungsmaßnahmen angesichts der Ermordung iranischer Gelehrter", schrieb die Tageszeitung "Ressalat" am Donnerstag.
"Für die iranischen Geheimdienste ist die Ermordung von israelischen Beamten und Militärangehörigen sehr einfach", so die ultrakonservative Zeitung "Kayhan". Sie zitierte eine Äußerung des israelischen Generalstabschefs, der erklärt hatte, 2012 werde für den Iran kritisch, da "unnatürliche Dinge" geschehen würden. Die Tageszeitung "Qods" schrieb, der Westen räche sich für die iranische Ankündigung der Urananreicherung auf 20 Prozent mit dem Mord an einem Atomwissenschafter.
Der Atomforscher Mostafa Ahmadi Roshan war am Mittwoch bei der Explosion einer Autobombe in Teheran getötet worden. In den vergangenen zwei Jahren waren bei ähnlichen Anschlägen drei weitere iranische Wissenschafter gestorben. Der Iran beschuldigt die USA und Israel, hinter den Anschlägen zu stecken.
Der iranische Chemiker Mostafa Amadi Roshan, führender Mitarbeiter der Urananreicherungsanlage in Natanz, ist bei einem Bombenanschlag getötet worden. In den vergangenen Jahren hat es immer wieder ähnliche Angriffe gegeben. Stets wurde dabei über eine Beteiligung des israelischen Geheimdienstes und/oder westlicher Agenten spekuliert. (c) AP
Im Jänner 2007 stirbt der Atomwissenschafter Ardeshir Hosseinpur an einer Gasvergiftung. Er war Mitbegründer des Kernforschungs-Zentrums in Isfahan (Bild). (c) AP
Am 23. Juli 2011 wird der Elektronik-Student Daryoush Rezaei in Teheran bei einem Anschlag getötet, seine Frau und ein Kind verletzt. Der Anschlag soll von zwei Attentätern auf einem Motorrad verübt worden sein. Iranischen Medien berichten zunächst, es habe sich bei dem Ermordeten um einen Atomforscher gehandelt; später rücken sie von dieser Darstellung ab. (c) ÂP Raheb Homavandi / Reuters
Mysteriöse Angriffe auf Atomwissenschaftler
Wegen seines umstrittenen Atomprogramms steht der Iran international unter Druck. Der Westen verdächtigt Teheran, unter dem Deckmantel eines zivilen Programms heimlich an Atomwaffen zu arbeiten. Der Iran weist dies zurück.
Am Montag verkündete die Führung in Teheran, in der unterirdischen Anlage in Fordo Uran auf bis zu 20 Prozent anzureichern, was die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte. Die USA und Deutschland warnten daraufhin vor einer weiteren Eskalation des Streits um das iranische Atomprogramm.
Obama warnt die israelische Regierung vor einem überstürzten Militärschlag. US-Regierung droht aber auch Teheran, falls Öltransporte im Persischen Golf blockiert werden.
US-Regierung ließ Irans religiösem Führer eine persönliche Nachricht zukommen und warnte darin, die Straße von Hormuz zu sperren. Teheran ist durch Sanktionen und ein drohendes Ölembargo in die Defensive geraten.
Wie eine austro-iranische Forscherin ermittelt hat, sind konsumorientierte Iraner nicht von vornherein liberal und prowestlich eingestellt. Ähnlich wie die Religiösen würden auch sie stark hierarchisch denken.
Neuerlicher Schlag gegen die nuklearen Ambitionen des Gottesstaates. Am Mittwoch fiel der bereits dritte iranische Kernphysiker einem Attentat zum Opfer. Als Drahtzieher werden die USA und Israel vermutet.
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