Die Gewerkschaft beurteilt das Gespräch mit der Geschäftsführung in Österreich als "passabel". Die Gehälter werden fristgerecht überwiesen.
Für GPA-Vizechef Karl Proyer ist das heutige Krisengespräch mit der Schlecker-Österreich-Geschäftsführung "ganz passabel" verlaufen, eine Entwarnung sei aber aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens der Konzernmutter schwierig. "Es hängt alles von der Entwicklung in Deutschland ab", sagte Proyer. Die erst mit Monatsende fälligen Gehälter für Jänner müssten aber bald auf dem Konto der rund 3.000 Schlecker-Österreich-Mitarbeiter landen. "Wir haben die Überweisungsunterlagen gesehen", betonte der GPA-Vizechef.
Die Gewerkschaft hat sich heute mit dem Schlecker-Österreich-Prokuristen Andreas Kozik und der Betriebsrätin der Drogeriekette in Wien getroffen, um die Lage in Österreich zu besprechen. Proyer lobte den Reformkurs der Schlecker-Geschäftsführung. Seit einem Jahr sei man in "intensivem Kontakt" und es habe sich "einiges für die Beschäftigten verbessert". Schlecker sei bemüht, sich an die Vereinbarungen zu halten, etwa die richtige Einstufung im Kollektivvertrag.
Schlecker-Sprecher widerruft
An Spekulationen über die Zukunft von Schlecker-Österreich wollte sich Proyer aber nicht beteiligen. Das sei in der derzeitigen Situation unseriös. "Ein möglicher Verkauf war heute kein Gesprächsthema." Ausschließen wollte er nur die Umwandlung von Schlecker-Österreich in eine Genossenschaft, eine Forderung die für Schlecker-Deutschland laut wurde.
Die deutsche Konzernmutter hatte sich heute erstmals nach der Insolvenzanmeldung am 23. Jänner zur Situation in Österreich geäußert: "Die Auslandsgeschäfte von Schlecker laufen eigenständig und rentabel. Österreich steht nicht zur Disposition", gab Sprecher Patrick Hacker in einer Aussendung bekannt. Gestern hatte Finanzchef Sami Sagur mit der Aussage für Aufregung gesorgt, die Auslandsmärkte zur Disposition zu stellen, um die Forderungen der Gläubiger tilgen zu können. Die Warenversorgung in Österreich sei sichergestellt, auch von nennenswerten Schließungen von Filialen oder betriebsbedingten Kündigungen sei nicht auszugehen.
(APA)