''Heute'': Dichand will Gratisblatt qualitativ aufwerten

''Heute'': Dichand will Gratisblatt qualitativ aufwerten
''Heute'': Dichand will Gratisblatt qualitativ aufwerten(c) FABRY Clemens
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Inhaltlich will sich Eva Dichand vom Konkurrenten "Österreich" abgrenzen. Die Reichweite soll erhöht werden, eine Sonntagsausgabe ist aber vom Tisch.

Eva Dichand, Herausgeberin von "Heute", strebt eine Neuorientierung an. Das Gratisblatt soll qualitativ aufgewertet werden. Das sagte Dichand im Interview mit der Branchenzeitung "Medianet" (Dienstagsausgabe). "Wir möchten wieder eine ruhigere Zeitung haben. Eine, die sich ganz klar von 'Österreich' abgrenzt, die können den Junk machen", fand die Medienmacherin klare Worte.

Nicht nur die Anhebung der Qualität ist ein erklärtes "Heute"-Ziel, auch jene der Reichweite: Derzeit hält das Boulevardblatt bei 12,9 Prozent, 15 Prozent sollen es auf Dauer werden. Das nächste Ziel ist es, "heuer noch" den "Kurier" in Niederösterreich zu überholen. Wachstumspotenzial sieht Dichand außerdem im Anzeigenverkauf, vor allem in den Bereichen Auto, Gesundheit und Stellenmarkt. Auch über ein Immobilien-Special für Wien wird nachgedacht.

Keine Wochenendausgabe

Vom Tisch ist hingegen eine Wochenendausgabe von "Heute", die in der Vergangenheit thematisiert wurde. Die Zeitung "ist auf den Berufsverkehr ausgerichtet. Den hat man am Wochenende nicht, daher zahlt es sich nicht aus", erklärte Dichand.

Geld lukrieren will sie außerdem mit Zeitungsbeilagen. Durch die "Anti-Werbe"-Sticker sind Postwurfsendungen stark zurückgegangen. Zeitungsbeilagen würden für Handelsketten als Werbeplattform wieder interessanter werden. "Und mit 'Heute' kann hier eine größere Reichweite im urbanen Bereich nachweislich erzielt werden. Deshalb ist dieses Thema heuer mit Sicherheit ein Key-Ziel von uns", sagte die Herausgeberin.

Investitionen sind für den Ausbau des Online-Auftritts von "Heute" vorgesehen. Ein größeres Portal soll gekauft und neue Android-Applikationen entwickelt werden.

"'Heute' wurde uns zu 'Bild'-ähnlich"

Einen Nachfolger für Chefredakteur Wolfgang Ainetter, der von der deutschen "Bild-Zeitung" im November seinen Rückzug bekannt gab, steht noch nicht fest.Es werde noch einige Monate dauern, so die Herausgeberin. Grund für den Ainetters abgang: "'Heute wurde uns zu 'Bild'-ähnlich", sagt Dichand.

Außerdem kündigte sie an, heuer noch zwei Millionen in die Online-Aktivitäten zu investieren.

(APA)

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