Playoffs hängen für Capitals am seidenen Faden

Playoffs haengen fuer Capitals
Playoffs haengen fuer Capitals(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Michael Riedler)
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Den Vienna Capitals droht Saisonende. Jesenice muss am Dienstag besiegt werden, der VSV muss zeitgleich Schützenhilfe leisten. Klubpräsident weigert sich aufzugeben. „Es ist das Spiel der allerletzten Chance.“

Wien. Die 1:2-Niederlage in Graz bedeutete für die Vienna Capitals nach einem kurzen Aufwärtstrend einen massiven Rückschlag. Jetzt hängt die Play-off-Teilnahme in der Eishockeyliga tatsächlich an einem seidenen Faden. Denn im Rennen um die zwei offenen Viertelfinalplätze haben Graz und Znaim die besseren Karten. Der tschechische Liganeuling führt mit elf Punkten vor Graz (10), die Vienna Capitals und der VSV haben jeweils nur neun Zähler zu Buche stehen.

Die Entscheidung über den Aufstieg fällt in der Schultz-Halle im Showdown gegen Jesenice (19.15 Uhr). Von diesem Horrorszenario wollte Klubpräsident Hans Schmid lange nichts wissen. Doch nun bangt der Unternehmer, denn die Ausgangslage ist verzwickt: Sein Klub muss gewinnen und zugleich auf einen Sieg der Villacher gegen Graz nach 60 Minuten hoffen. Gewinnen die Steirer, müssen die Capitals Jesenice mit fünf Toren Differenz besiegen oder bei einem Endstand von 9:5 auf den Losentscheid hoffen. Bei allen anderen Ergebnissen sind das Saisonende und kolportierte 500.000 € Verlust gewiss.

Sportdirektor mit NHL-Praxis

Schmid weigert sich, aufzugeben. „Es ist das Spiel der allerletzten Chance, wir werden gewinnen.“ Den Absturz seiner Capitals, die als Titelfavorit in die Saison gestartet waren, werde er „zu gegebener Zeit“ analysieren – und dann die Konsequenzen ziehen.

Hinter den Kulissen läuft bereits die Suche nach einem neuen sportlichen Leiter. Martin Platzer ist zurückgetreten, als Topanwärter wird in Kagran ein Mann mit NHL-Erfahrung gehandelt: Es ist der Wiener Bernd Freimüller, der zuletzt für Atlanta als Scout Europas Eishallen nach Talenten durchforstete. Auch die Rückkehr von Co-Trainer Darcy Werenka als „Identifikationsfigur“ scheint beschlossene Sache zu sein.

Ob Headcoach Tommy Samuelsson und einige Legionäre den Klub verlassen müssen, hängt einzig und allein vom Playoff-Einzug ab. Der Schwede, vergangene Saison noch Meister mit Färjestads, ist schwer angezählt. Er gilt zwar als Fachmann, Hans Schmid beurteilt eine Saison aber nicht nur nach der sportlichen Statistik, sondern überwiegend nach den Einnahmen.

Viveiros nicht mehr KAC-Trainer

Blank liegen die Nerven offenbar bei Rekordmeister KAC. Obwohl Laibach mit 7:3 besiegt wurde, löste der Klubvorstand Trainer Manny Viveiros ab. Als Grund wurden „Abnutzungserscheinungen“ und das verspielte Heimrecht im Viertelfinale genannt. Die Rotjacken sind in der Platzierungsrunde in eine Formkrise gerutscht, von sieben Spielen konnte der KAC nur zwei gewinnen.

Gekündigt wurde Viveiros aber nicht, sein Vertrag läuft bis 2015 weiter. Er soll nun als Sportdirektor agieren. Ob das Viveiros, der zugleich auch Teamchef ist, tatsächlich machen wird, ist offen. Interimstrainer ist der Schweizer Christian Weber.

Platzierungsrunde: Fehervar – Linz 6:3 (1:2, 0:1, 5:0), KAC – Laibach 7:3 (1:0, 3:1, 3:2), Zagreb – Salzburg 5:3 (2:2, 1:1, 2:0).

Qualifikationsrunde: Znaim – VSV 3:2 (1:0, 0:1, 2:1), Graz – Vienna Capitals 2:1 (1:1, 0:0, 1:0).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2012)

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