Oskar Deutsch ist vorläufig Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Österreichs. Im November muss er sich der Wahl stellen.
Die Weichen für die Nachfolge Ariel Muzicants in der Israelitischen Kultusgemeinde sind gestellt: Der bisherige Vizepräsident Oskar Deutsch wurde am Donnerstag vom Kultusrat zum Präsidenten der IKG Wien und des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs gewählt. Er übernimmt das Amt vorerst interimistisch, die reguläre Wahl in der Kultusgemeinde findet Mitte November statt.
In der Sitzung des Kultusrates kam Deutsch auf 22 Pro-Stimmen bei einer Enthaltung. Muzicant, der am 12. Februar 60 Jahre alt geworden ist, hatte bereits vor langem angekündigt, sich in den Ruhestand zu begeben. Für Mittwochvormittag ist eine Pressekonferenz des neuen Präsidiums geplant.
Nachfolger Deutsch für jüdische Einwanderung
Deutsch wurde 1963 in Wien geboren. Er engagierte sich zunächst in mehreren jüdischen Organisationen und Vereinen. 1993 wurde er Kultusvorsteher der IKG und Vorsitzender der Fundraising-Kommission. Hauptberuflich arbeitet der zweifache Familienvater als Geschäftsführer der "Alvorada Kaffeehandelsges. m. b. H".
Deutsch hat vor einem Jahr schon skizziert, wofür er sich als Präsident einsetzen möchte: vor allem für den Zuzug von Juden nach Österreich. Die IKG habe derzeit 7500 Mitglieder - soll es auch "in 20, 30, 40 Jahren" noch eine Gemeinde geben, sei eine Einwanderung unumgänglich. Ziel sei es jedenfalls, die Zahl der Juden in Österreich langfristig von 15.000 auf 20.000 bis 25.000 zu erhöhen.
(APA)