Nur wenige App-Entwickler werden ihre Anwendungen zum Start des neuen iPads an die vierfache Display-Auflösung angepasst haben.
iPad-Käufer der ersten Stunde werden sich diesmal ein wenig gedulden müssen, bis alle Top-Apps an das neue Display angepasst sind. Cnet hat sich umgehört und herausgefunden, dass die meisten Entwickler noch Zeit brauchen werden. Es wird zwar an Updates gearbeitet, aber die größere Zielgruppe wird noch länger ältere iPads mit geringerer Auflösung besitzen, schreibt Cnet.
Apple-Apps und einige Spiele
Mit großem Trommelwirbel hat Apple sein neues iPad vorgestellt, dass tatsächlich "neues iPad" heißt. Namen wie "iPad 3" oder "iPad HD", die im Vorfeld durch diverse Gerüchteküchen geisterten, blieben genau das: Gerüchte. (c) REUTERS (ROBERT GALBRAITH)
Rein äußerlich gleicht das neue iPad dem bisher aktuellen iPad 2 wie ein Ei dem anderen. Größte Neuerung ist das Display, das nun mit 2048 x 1536 statt bisher 1024 x 768 Bildpunkten aufwarten kann. Apple nennt das "Retina Display" und verspricht, dass bei einem üblichen Betrachtungsabstand keine Pixel mehr sichtbar sind. (c) AP (Paul Sakuma)
Möglich wird das unter anderem durch einen neuen Chip. Der A5X getaufte Rechenmeister kommt mit zwei normalen Kernen und vier Grafikkernen daher. Letzteres soll sich besonders positiv auf Spiele und HD-Videos auswirken. (c) AP (Jeff Chiu)
Letztere kann das neue iPad nun auch selbst fabrizieren. Die "iSight" getaufte Kamera kann Fotos mit 5 Megapixel schießen und Videos im HD-Format 1080p aufnehmen. (c) EPA (Lewis Whyld)
Der Sprachassistent Siri, der am iPhone 4S für Furore und auch Belustigung sorgte, ist nicht integriert worden. Dafür gibt es die Möglichkeit, Text über eine Mikrofon-Taste einfach einzusprechen. (c) AP (Paul Sakuma)
Das neue iPad funkt nicht mehr nur mit WLAN und 3G, sondern auch im LTE-Bereich. Allerdings (soweit der bisherige Stand der Dinge) lediglich auf den Frequenzen 700 MHz und 2,1 GHz. Keine davon ist in Österreich für LTE vorgesehen. Daher wird diese Funktion nicht nutzbar sein. Der Akku soll trotz der gestiegenen Leistung immer noch bis zu zehn Stunden durchhalten, sofern keine Verbindung besteht. (c) REUTERS (ROBERT GALBRAITH)
Mehr als 200.000 Apps befinden sich im App Store, die speziell für das iPad ausgelegt sind. Viele von ihnen erhalten ein Update auf die höhere Auflösung, darunter alle Standard-Apps von Apple. (c) AP (Paul Sakuma)
Apple will mit dem neuen iPad seinen Anspruch untermauern, dass Tablets auch für Kreative nutzbar sind. Dementsprechend wurden die Fotobearbeitung iPhoto und der Videoeditor iMovie neu überarbeitet. (c) REUTERS (ROBERT GALBRAITH)
Apple bleibt seiner Preispolitik treu. Das kleinste iPad, mit 16 Gigabyte Speicher und nur mit WLAN, wird 499 Dollar kosten. Dafür gibt es beim iPad 2 einen Preisverfall um 100 Dollar. (c) AP (Paul Sakuma)
Am 16. März wird die erste Tranche ausgeliefert. Weitere Länder, darunter Österreich, kommen am 23. März dran. (c) AP (Paul Sakuma)
Alle Neuerungen im Überblick
Bemerkbar werden sich die fehlenden Aktaulisierungen vor allem bei bildlastigen Apps wie Spielen machen. Text wird von Apple automatisch hochgerechnet und an die neue Auflösung angepasst. Apple hat auch bereits seine eigenen Apps Pages, Keynote, Numbers, GarageBand, iMovie, iPhoto, iTunes U und iBooks aktualisiert. Bei der Präsentation wurden außerdem die beiden Spiele Infinity Blade Dungeons und Sky Gamblers Air Supremacy genannt. Spiele-Publisher Electronic Arts arbeitet ebenfalls schon an Updates für beliebte Titel wie Mass Effect Infiltrator und Real Racing 2, berichtet MacWorld. Spiele profitieren nicht nur von der höheren Displayauflösung, sondern auch von dem stärkeren Quad-Core-Prozessor und dem größeren Arbeitsspeicher von 1 Gigabyte.
Apps brauchen mehr Speicherplatz
Eine Herausforderung bei der Verbesserung der Grafik ist es, die Größe der Apps im Rahmen zu halten. Apples iWork-Apps haben sich nach dem Retina-Update mehr als verdoppelt und benötigen nun zusammen 269 Megabytes statt vorher 95 Megabytes. Damit erhöht sich der benötigte Platz am begrenzten iPad-Speicher. Zudem können weniger Apps unterwegs heruntergeladen werden, da Apple das Downloadvolumen für mobiles Internet auf 50 Megabyte beschränkt - für größere Apps muss eine WLAN-Verbindung bestehen.
Das im Herbst vorgestellte Tablet kann bereits 16,8 Prozent des Tablet-Markts für sich beanspruchen. Android soll 2015 Apples iPad endgültig überholen.