Wegen des geplanten Starts einer Langstreckenrakete wollen die USA nun doch keine 240.000 Tonnen Nahrungsmittelhilfen nach Nordkorea liefern.
Nordkorea hat die Entscheidung der USA als Überreaktion kritisiert, die geplanten Nahrungshilfen für das ostasiatische Land Land einzufrieren. Das Außenministerium in Pjöngjang warf Washington am Samstag vor, ein Abkommen zwischen den beiden Ländern außer Kraft zu setzen. Dieses hatte die US-Hilfen als Gegenleistung für ein Moratorium für Raketen- und Atomwaffentests vorgesehen. Die USA hatten vor einigen Tagen die geplanten Nahrungshilfen wegen umstrittener Pläne Nordkoreas für einen Satellitenstart auf Eis gelegt.
"Die Überreaktion der USA auf den Plan der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik zum Start eines wissenschaftlichen und technologischen Satelliten zu friedlichen Zwecken überschreitet die Grenzen", wurde ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums von den staatlichen Medien zitiert.
Die USA, Südkorea und Japan bezweifeln, dass Nordkorea mit dem Satellitenstart zivile Ziele verfolgt. Vielmehr sehen sie darin den verdeckten Test einer Rakete mit großer Reichweite, die einen atomaren Sprengkopf tragen könnte. Mitte März hatte Nordkorea angekündigt, zwischen dem 12. und 16. April aus Anlass des 100. Geburtstags von Staatsgründer Kim Il Sung einen Beobachtungssatelliten auf eine Erdumlaufbahn bringen zu wollen.
Wenige Wochen zuvor hatte Nordkorea nach Gesprächen mit den USA unter anderem angekündigt, sein Programm zur Urananreicherung im Atomzentrum Yongbyon auszusetzen und vorerst keine Atomversuche und Tests von Langstreckenraketen durchzuführen. Im Gegenzug hatten die USA die Lieferung von 240.000 Tonnen Nahrungsmitteln zugesagt.
(Ag.)