Nordkorea bereitet offenbar dritten Atomwaffentest vor

A soldier stands guard in front of the Unha-3 (Milky Way 3) rocket sitting on a launch pad at the Wes
A soldier stands guard in front of the Unha-3 (Milky Way 3) rocket sitting on a launch pad at the Wes(c) REUTERS (Bobby Yip)
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Pjöngjang will nach den dem Abschuss einer Langstreckenrakete einen Atomwaffentest durchführen, sagt ein südkoreanischer Regierungsvertreter.

Nordkorea bereitet laut südkoreanischen Angaben einen dritten Atomwaffentest vor. Auf dem Gelände im Norden des Landes, auf dem Nordkorea bereits 2006 und 2009 Atomwaffen testete, werde derzeit heimlich ein neuer unterirdischer Tunnel gebaut, sagte ein Regierungsvertreter in Seoul am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Satellitenbilder zeigten, dass der Tunnel neben den beiden zuvor bei Tests genutzten gebaut werde und beinahe fertiggestellt sei.

Nordkorea will in der Zeit zwischen dem 12. und 16. April eine Langstreckenrakete abfeuern, nach eigenen Angaben, um einen zivilen Beobachtungssatelliten ins All zu bringen. Mehrere westliche Regierungen sehen dahinter einen unzulässigen Raketentest für das Atomprogramm. Nordkorea hatte jeweils wenige Monate vor den Atomtests im Oktober 2006 und Mai 2009 Langstreckenraketen getestet.

Bruch mit Abkommen

Erst im Februar 2012 unterzeichnete Nordkorea ein Abkommen, in dem es versprach, auf die Anreicherung von Uran, Atomtests und auch auf das Testen von Langstreckenraketen zu verzichten. Im Gegenzug sollte das bitterarme Land Lebensmittellieferungen aus den USA erhalten.

Japan stationierte angesichts des anstehenden nordkoreanischen Raketenstarts Flugabwehrraketen in Tokio, wie die Regierung am Sonntag mitteilte. Patriotraketen wurden am Verteidigungsministerium und an zwei weiteren Orten der Metropole aufgestellt. Zudem wurden drei Zerstörer mit Flugabwehrraketen entsandt, sie sollen auf dem Weg ins Ostchinesische Meer sein. Regierungschef Yoshihiko Noda hat grünes Licht für den Abschuss der nordkoreanischen Rakete gegeben, wenn sie Japan gefährden sollte.

Chinas Außenminister besorgt

Chinas Außenminister Yang Jiechi äußerte sich bei einem Gipfeltreffen mit seinen Kollegen aus Japan und Südkorea besorgt über die Lage auf der koreanischen Halbinsel. Alle Parteien hätten ein gemeinsames Interesse an Frieden und Stabilität in der Region und müssten "Ruhe und Zurückhaltung" an den Tag legen, sagte Yang laut der Nachrichtenagentur Xinhua.

(APA)

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