Die USA haben Nordkorea vor neuen Raketentests gewarnt,. Auch Japan hat seine Luftwaffe in Alarmbereitschaft versetzt. Südkorea will indes Hinweise auf einen dritten nordkoreanischen Atomtest haben.
Die USA haben Nordkorea vor neuen Raketen- und Atomtests gewarnt. Dies wäre ein „sehr provokativer Akt", sagte ein Jay Carney, ein Sprecher des Weißen Hauses am Dienstag. Denn dies würde bedeuten, dass das Land seine internationalen Verpflichtungen nicht einhalte. Um die Regierung in Pjöngjang dennoch zum Einlenken zu bringen, stelle die USA Nordkorea Wirtschaftshilfe in Aussicht. Das berichtete der Sender „BBC" am Dienstag.
Die Appelle zeigten bisher aber keine Wirkung. Erst am Wochenende hatte Nordkorea der Öffentlichkeit eine Langstreckenrakete vorgestellt. Damit solle zwischen 12. und 16. April ein Wettersatellit ins All geschossen werden. Um dieses Vorhaben zu untermauern lud die nordkoreanische Führung am Sonntag Journalisten zur neuen Abschussrampe Sohae an der chinesischen Grenze. Sie sollte die 30 Meter lange dreistufige Unha-3-Rakete betrachten. Den überraschenden Schritt hab Staatschef Kim Jong-un veranlasst, sagte der Direktor der Anlage, Jang Myong Jin.
Japans Luftwaffe in Alarmbereitschaft
Noch am Dienstag solle der für den Abschuss ins All vorgesehene Beobachtungssatellit auf der Rakete installiert werden, berichtete „Spiegel Online". Sorgen über seinen geplanten Raketenstart wies Nordkorea zurück. Der Flug mit einem Satelliten sei keine Gefahr für die Region und seine Nachbarländer, sagte Paek Chung Ho vom nordkoreanischen Komitee für Raumfahrttechnologie nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag.
Die Nachbarländer befürchten dennoch, dass die Rakete von ihrem vorgesehenen Kurs abweichen könnte. Japan hat deswegen seine Luftabwehr in Alarmbereitschaft versetzt, um die nordkoreanische Rakete notfalls abschießen zu können.
Auch bei den Fluggesellschaften wächste die Nervosität. Laut dem Sender „BBC" wollen Japan Airlines (JAL) und All Nippon Airways (ANA) die Routen von Flügen zwischen Tokio, Manila, Jakarta und Singapur verlegen. Auch die Philippine Airlines teilten mit, dass rund ein Dutzend Flüge aus den USA, Japan und Südkorea an der erwarteten Flugbahn der Rakete vorbeigelenkt werden. Weiters riefen philippinischen Behörden am Dienstag eine „No-Fly-Zone" aus, wie die „Spiegel Online" berichtete.
Südkorea: Pjöngjang bereitet Atomtest vor
Laut einem südkoreanischen Medienbericht soll Nordkorea neben dem Raketenstart auch einen dritten Atomtest vorbereiten. Unter Berufung auf Geheimdienstkreise meldete die Agentur Yonhap, die Vorbereitungen seien auf Satellitenaufnahmen zu erkennen. Ein Tunnel für den Test werde in der nordöstlichen Stadt Punggye Ri angelegt, neben den Schächten für die Versuche der Jahre 2006 und 2009.
Nordkorea hatte im Februar einen Stopp seiner Atomtests, der Uran-Anreicherung und der Starts von Langstreckenraketen angekündigt. Dafür soll das verarmte Land Lebensmittel erhalten. Die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der seit drei Jahren ausgesetzten Verhandlungen wurde jedoch durch Nordkoreas Ankündigung eines Raketenstarts zunichte gemacht.
(Red.)