Bei der Neuvergabe der Konzessionen für die heimischen Spielbanken kommen der Finanzministerin die Bewerber abhanden. Stronach sorgt mit seinem Ausstieg aus dem Match um die Casino-Lizenzen für einen Knalleffekt.
Wien. Am Freitag schien alles unter Dach und Fach – dann dürfte es aber in letzter Minute zu einem heftigen Zerwürfnis um die Verteilung der Anteile und damit Finanzlasten gekommen sein: Frank Stronach steigt wider Erwarten doch nicht ins Match um die Casino-Lizenzen ein, erfuhr „Die Presse“ aus der Glücksspielszene. Der Magna-Gründer sorgt damit für einen Knalleffekt, denn er galt als Fixstarter im sogenannten „Landpaket“ – sechs Spielbanken in Kärnten, Niederösterreich, Tirol, Vorarlberg und Salzburg – für das die Bewerbungsfrist am 16. Mai endet.
Stronach wollte über die eigens gegründete Merkur Entertainment zusammen mit der deutschen Gauselmann-Gruppe und der Schweizer „Stadtcasino Baden AG“ antreten. Mit den Schweizern hat man erst vor Kurzem einen Partner mit Spielbankerfahrung gefunden, nachdem unter anderem schon Century Casinos abgesprungen waren.
Stronach hat sich schon nicht um das sogenannte „Stadtpaket“ beworben, weil es dabei als so gut wie sicher gilt, dass da die Casinos Austria (Casag) zum Zug kommen. Dabei geht es um Casinos in Wien, Linz, Salzburg-Stadt, Graz, Innsbruck und Bregenz. Beworben haben sich für das Stadtpaket nur die Casag und die Novomatic (mit zwei Firmen). Jetzt sieht es ganz danach aus, dass auch beim Landpaket nur die beiden Unternehmen ins Rennen gehen. Dem Finanzministerium kommen inzwischen die Bewerber abhanden.
Hinter dem Rückzug von Stronach könnte aber auch Enttäuschung stehen. Er ist nämlich in Nieder- und Oberösterreich bei der Ausschreibung der Automatensalons nicht zum Zug gekommen, was ihn ziemlich verärgert haben soll. Stronach spitzte beim Landpaket vor allem auf den Standort Ebreichsdorf, wo er in seinem Magna-Racino einen Casinobetrieb errichten wollte.
Der aktuelle Vermögensreport des Liechtensteiner Investmenthauses Valluga weist die zehn reichsten Österreicher aus, die insgesamt 75 Milliarden Euro (zehn Prozent mehr als zuletzt) besitzen. Platz zehn belegt die Familie Kahane (Bank Gutmann, Jungbunzlauer) mit einem Vermögen von 1,8 Milliarden Euro. (c) AP (ARNO BALZARINI)
Die Familie des in den 1950ern nach Kanada ausgewanderten Franz Strohsack hat laut Valluga ein Vermögen von rund 1,9 Milliarden Euro. Neben dem Anteil am Autozulieferer Magna hat die Familie des Neo-Parteichefs dutzende Rennpferde, Golfplätze und Ländereien. (c) Reuters (MIKE CASSESE)
Andritz-Chef und Neueinsteiger Wolfgang Leitner verfügt über zwei Milliarden Euro. (c) APA (Georg Hochmuth)
Der Swarovski-Clan hält ein Vermögen von rund 2,6 Milliarden Euro. (c) AP (ANTONIO CALANNI)
Im zarten Alter von 19 lernte sie ihren Mann kennen. Der 30 Jahre ältere Industrielle Helmut Horten verstarb 1987 und hinterließ ihr rund eine Milliarde Dollar. Durch geschicktes Investment wuchs ihr Vermögen auf mittlerweile rund 3,2 Milliarden Euro an. Bei der gezeigten Yacht handelt es sich um ein Symbolbild. (c) reuters
Der Gründer der Handelskette Billa nimmt zusammen mit seinen Verwandten Platz 5 der Liste der reichsten Familien ein. Er besitzt 4,2 Milliarden Euro. (c) apa Roland Schlager
Des einen Sucht ist ihr Glück: Die Familie des Novomatic (Spielautomaten)-Gründers Johann Graf besitzt ein Vermögen von rund 4,5 Milliarden Euro. (c) APA (SILVIA SCHOBER)
Den dritten Platz belegen die Erben des Industriellen Friedrich Karl Flick. Lange Zeit war er der reichste Mann Österreichs. 6,3 Milliarden Euro Familienvermögen dürften die Erben aber darüber hinwegtrösten, mittlerweile "nur" noch Nummer Drei zu sein ... (c) apa (Volker Dornberger)
... denn der öffentlichkeitsscheue Red Bull-Besitzer hat sein Vermögen um 1,4 Milliarden steigern können und besitzt nun ein Vermögen von 7,5 Milliarden Euro. (c) apa (Gero Breloer)
Nach wie vor die reichste Familie Österreichs: Die Piechs. Andere Familien haben Reitställe, die Piechs besitzen eine Pferdestärken-Zucht: Porsche. Das Vermögen der Familie wird auf 40,9 Milliarden Euro geschätzt. (c) apa (Oliver Berg)
Peter Zanoni, größter Pokeranbieter neben den Casinos Austria, bewirbt sich nicht um die Poker-Konzession. Beim Match um die Spielbanken fehlen ausländische Anwärter.
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