Der deutsche Sozialdemokrat Martin Schulz kritisiert falsche Versprechungen im griechischen Wahlkampf.
Der Präsident des EU-Parlaments, der deutsche Sozialdemokrat Martin Schulz, hat die Griechen vor falschen Versprechungen gewarnt. "Diejenigen, die euch erzählen: 'Wir brauchen nichts zurückzuzahlen, wir brauchen nichts zu sanieren, die Europäer zahlen schon weiter', die führen Euch ins Desaster", sagte Schulz dem Deutschlandfunk.
Ein Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone wäre für Schulz nicht das Ende einer negativen Entwicklung, sondern der Anfang einer noch schlimmeren: "Ich halte die ganze Spekulation, dass Griechenland abzuschreiben ist, für nicht ungefährlich. Das ist heute Griechenland, morgen Portugal, übermorgen Spanien, dann Italien."
Merkel telefoniert mit Papoulias
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel beriet unterdessen mit dem griechischen Staatspräsidenten Karolos Papoulias telefonisch über die dramatische Lage des Euro-Landes. Dabei machte sie noch einmal deutlich, dass Deutschland und die europäischen Partner darauf setzten, dass nach den Neuwahlen am 17. Juni in Athen rasch eine handlungsfähige Regierung gebildet werde.
Auch Außenminister Guido Westerwelle telefonierte mit seinem Amtskollegen in der Athener Übergangsregierung. "Wir stehen zu Griechenland. Aber es ist auch wichtig, dass in Griechenland die Hausaufgaben gemacht werden", sagte ein Sprecher Westerwelles. Das deutsche Finanzministerium betonte erneut, es werde keine Nachverhandlungen mit den Griechen über die vereinbarten Reformen und Milliarden-Hilfsprogramme geben. "Griechenland muss sich an das Programm halten."
(Ag.)