Carlos Slim, einer der reichsten Männer der Welt, wird Großaktionär bei der Telekom Austria. Er kauft das gesamte Aktienpaket von Investor Pecik. Dieser soll weiterhin Vizepräsident des Aufsichtsrats bleiben.
Die börsenotierte Telekom Austria AG hat einen neuen Großaktionär: Der mexikanische Mulitmilliardär Carlos Slim übernimmt fast 25 Prozent der Anteile. Die von Slim kontrollierte America Movil SAB hat am heutigen Freitag fünf Prozent der Telekom-Aktien von Ronny Pecik gekauft und den Kauf von 16 Prozent im Laufe dieses Jahres nach einer Zustimmung der Behörden vereinbart, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg Freitagfrüh. Nach Börsewert geht es bei der Transaktion um ein Volumen von mehr als 700 Millionen Euro.
Wie America Movil selber auf seiner Homepage mitteilt, hält das mexikanische Unternehmen nun 9,89 Prozent an der teilstaatlichen Telekom Austria. Nach Abschluss der Transaktion werde der Konzern etwa 23 Prozent der Telekom-Aktien besitzen. Slim ist laut dem jüngsten "Forbes"-Ranking der reichste Mann der Welt.
Sie ist wieder da: Die heiß begehrte Liste von "Forbes"-Herausgeber Steve Forbes. Die Zahl der Milliardäre ist leicht gestiegen und so hoch wie noch nie. 1226 Dollarmilliardäre sind verzeichnet - elf mehr als vor einem Jahr. 425 kommen aus den USA. Russland verdrängt China vom zweiten auf den dritten Platz. (c) Reuters (Phil McCarten)
Der reichste Deutsche ist Karl Albrecht. Sein Name ist untrennbar mit dem Lebensmitteldiskonter Aldi verbunden. Er verfügt über 25,4 Mrd. Dollar (im Vorjahr 25,5).Der öffentlichkeitsscheue Albrecht ist damit unter den Top Ten vertreten. (c) EPA (Steinberg / Foerster)
Li Ka-shing ist ein Handelsunternehmer und Investor in Hongkong.Er hat sich um fünf Plätze verbessert, obwohl sein Vermögen, das er mit deinem Mischkonzern machte, sich von 26 auf 25,5 Milliarden US-Dollar reduzierte. (c) AP (Kin Cheung)
Der Schwede ist Boss des Textilkonzerns H&M.Er besitzt laut "Forbes" 26 Milliarden Dollar. Im Vorjahr war er noch nicht unter den Top Ten vertreten. (c) AP (JAN COLLSIOO)
2010 stieß er erstmals in die Liste der zehn reichsten Menschen der Welt vor: Der Brasilianer Eike Batista. Seitdem hat er sein Vermögen von 27 auf 30 Milliarden Dollar gesteigert. Der Sohn des ehemaligen Ministers für Bergbau betont gerne, ohne Vaters Hilfe reich geworden zu sein. Er wurde das mit Öl und Gold. (c) Reuters (Fred Prouser)
Lawrence Ellison, Gründer des Softwarekonzerns Oracle, hat einen Platz verloren und liegt nun auf Rang 6.Sein Vermögen ist auch etwas geschrumpft. Er hat nun 36 Milliarden Dollar auf dem Konto. Im Vorjahr waren es noch 39,5 Milliarden Dollar. (c) REUTERS (ROBERT GALBRAITH)
Der Spanier Amancio Ortega hat mit ihm Platz getauscht. Er ist ein Bekleidungs-Unternehmer. Das bekannteste Unternehmen seiner Gruppe ist die Modekette Zara. 2008 wurde er von "Forbes" noch als 22. geführt, 2010 schaffte er als Neunter den Sprung in die Top-Ten. Ortega besitzt 37,5 Milliarden Dollar - um 6,5 Milliarden mehr als im Vorjahr. (c) AP (Inditex)
Er hat hat seinen Platz vom Vorjahr gehalten: Der Franzose Bernard Arnault hat zwar geerbt, sein Vermögen aber mittlerweile auf 41 Milliarden Dollar - wie im Vorjahr - ausgebaut. Arnault ist der Herr über das Imperium LVHM (Louis Vuitton Moet Hennessy). Der reichste Mann Europas hat 60 Marken unter dem Dach LVMH vereint. (c) Reuters (Gonzalo Fuentes)
Die Top drei rangeln seit Jahren um den Platz eins. So war der Investor Warren Buffett (Berkshire Hathaway, USA) noch vor vier Jahren reichster Mensch der Welt: Mit einem Vermögen von 44 Milliarden Dollar (Im Vorjahr: 50 Milliarden) landet er heuer wie schon im Vorjahr auf Platz drei. (c) Reuters (Jason Reed)
Bill Gates war bis 2009 der reichste Mensch der Welt.Der Microsoft-Gründer landet heuer auf der "Forbes"-Liste - wie schon im Vorjahr - mit einem Vermögen von 61 Milliarden Dollar auf Platz zwei. Damit hat er sein Vermögen um fünf Milliarden Dollar ausgebaut. (c) Reuters (Alessandro Bianchi)
Der mexikanische Telekommunikations-Unternehmer Carlos Slim hatte laut "Forbes" im Vorjahr ein Vermögen von 74 Milliarden Dollar. Slim verdoppelte sein Vermögen binnen kurzer Zeit und verfügt heute über 69 Milliarden Dollar. Im folgenden die ''Österreichsten'' und die Aufsteiger und Verlierer. (c) Reuters (Allison Joyce)
Österreich ist mit sechs Milliardären vertreten.Der Neuling unter den reichsten Österreichern, Reinold Geiger (64), liegt mit 1,3 Milliarden Dollar Vermögen (Kosmetikkonzern L'Occitane) auf Rang 960. Schiffimperiums-Besitzer Helmut Sohmen liegt mit 1,4 Milliarden Dollar auf Rang 913. (c) AP (Herbert Knosowski)
Die öffentlichkeitsscheue Industriellen-Erbin Heidi Horten landet mit 3,2 Milliarden auf Rang 358. Auf Rang 223 liegt der 94-jährige Billa-Gründer Karl Wlaschek (im Bild) mit 4,7 Milliarden Dollar. (c) AP (Ronald Zak)
Mit einem Vermögen von 5,3 Milliarden Dollar steht Novomatic-Gründer Johann Graf im Forbes-Ranking. Im Vorjahr belegte er mit 2,7 Milliarden nur Platz 420. Damit ist er reichster Österreicher. Aber gemeinsam ... (c) Novomatic
... mit Dietrich Mateschitz.Der Gründer von Red Bull bedarf in Österreich eigentlich gar keiner Beschreibung. Oder kennt jemand den 5,3 Milliarden Dollar (im Vorjahr: fünf Mrd.) schweren Self-Made-Milliardär nicht? (c) AP (Daniel Maurer)
Größter Aufsteiger ist Ricardo Salinas Pliego (Platz 37). Der Mexikaner (Telekommunikation, Medien, Einzelhandel) hat in einem Jahr 9,2 Milliarden Dollar gemacht und damit sein Vermögen mehr als verdoppelt. (c) Reuters
Der 26-jährige Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat sein Vermögen von 13,5 Milliarden Dollar auf 17,5 Milliarden Dollar gesteigert. Nur 34 Menschen sind reicher als er. Fünf "Forbes"-Milliardäre verdanken ihr Vermögen Facebook. (c) AP (Paul Sakuma)
Angesichts der neuen "Forbes"-Liste hat er eigentlich nichts zu lachen: Lakshmi Mittal. Der indische Stahlmagnat ist der größte Verlierer 2011. Er flog zum ersten Mal seit 2004 aus den Top Ten und ist nur noch auf Platz 21. Mit einem Vermögen von 20,7 Milliarden Dollar (2010: 31,1 Mrd.) dürfte das aber erträglich sein. (c) EPA (NICOLAS BOUVY)
Der russische Oligarch Oleg Deripaska, der auch in Österreich bekannt ist, muss einen Verlust von acht Milliarden Dollar hinnehmen. Damit hat sich sein Vermögen nahezu halbiert: Ihm bleiben 8,8 Milliarden Dollar. (c) EPA (ALEX HOFFORD)
Das Vermögen von Maria-Elisabeth Schaeffler schrumpft und schrumpft. Betrug es im Vorjahr noch 7,8 Milliarden, sind es 2011 nur mehr 2 Milliarden Dollar. Wenn das so weitergeht, fliegt die einstige Superreiche aus der Forbes-Liste. Die Schaeffler Group hatte sich beim Kauf der Reifenfabrik Continental verhoben. (c) AP (Timm Schamberger)
Laut "Forbes" sind 117 Menschen von der Liste geflogen, weil sie nicht mehr mindestens eine Milliarde hatten. Dazu gehöre auch "Harry Potter"-Erfinderin J.K. Rowling. Dafür seien 128 andere hinzugekommen. (c) EPA (Justin Lane)
Die reichsten Menschen der Welt
Pecik steigt damit komplett aus der Telekom Austria aus. Sein Partner, der ägyptische Investor Naguib Sawiris, sei mit dem Deal "zufrieden", heißt es in der Aussendung. Die Republik Österreich hält über die Staatsholding ÖIAG rund 28,4 Prozent an der Telekom Austria und ist damit weiterhin größter Aktionär. Die Staatsholding, hat den Einstieg des mexikanischen Milliardärs betont freundlich begrüßt. "Dieser Investor ist ein finanziell und strategisch hervorragend aufgestelltes Unternehmen mit langfristigen strategischen Interessen speziell auch in Mittel- und Osteuropa", erklärte ÖIAG-Vorstand Markus Beyrer. Erst am Donnerstag war bekannt geworden, dass Beyrer nach nur einem Jahr im Amt zurücktritt (mehr dazu ...). Der Generaldirektor der Telekom Austria Group, Hannes Ametsreiter, hat den Einstieg von America Movil ebenfalls begrüßt.
America Movil (AMX) betont in einer Aussendung, dass man ein "langfristiger strategischer Partner" der Telekom Austria werde. Der Kauf sei Teil der geografischen Diversifikationsstrategie des Konzerns und schaffe eine attraktive Präsenz in Mittel- und Osteuropa. America Movil erwarte, eine "konstruktive Beziehung" zu den anderen Telekom-Aktionären zu entwickeln und sei zuversichtlich über die Zukunft der Gesellschaft. Der Investor Ronny Pecik solle Vizepräsident des Telekom-Aufsichtsrats bleiben.
250 Millionen Handy-Kunden in Lateinamerika
America Movil ist nach eigenen Angaben der führende Mobilfunk-Anbieter in Lateinamerika mit 246 Millionen Handy-Kunden per Ende März 2012.
Für die Mexikaner ist der jüngste Schritt die zweite große Anteilsaufstockung in Europa innerhalb kürzester Zeit. Jüngst hatte America Movil den Aktionären der niederländischen KPN ein Angebot zur teilweisen Übernahme unterbreitet.
Die Telekom-Aktie legte Freitagfrüh an der Börse kräftig zu. Gegen 9.30 Uhr standen die Titel bei 8,234 Euro und damit 2,46 Prozent im Plus; der ATX gewann bis zu dem Zeitpunkt lediglich 1,1 Prozent hinzu.
Experten erwarten, dass sich die ÖIAG und der neue Telekom-Großaktionär America Movil über ihre Vorgangsweise beim Telekom-Konzern abstimmen. Das würde den Kleinaktionären ein „Pflichtangebot“ bescheren.
Der Konzern America Movil übernimmt die Anteile von Ronny Pecik und setzt damit den ersten Schritt in den europäischen Markt. Mit der Telekom kaufen die Mexikaner Expertise und ein Sprungbrett nach Osteuropa.
Markus Beyrer zieht offenbar die Konsequenzen aus der Telekom-Affäre. Er verlässt die ÖIAG und geht nach Brüssel, um den Arbeitgeberverband "Businesseurope" zu leiten.
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