Freiheit: Dem Kaiser die Rechte abgetrotzt

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Der Kampf der Bürger um Grund- und Wahlrechte war ein zäher und blutiger. Auf Errungenschaften folgten Rückschritte. Je nachdem, wie sehr der Monarch das Volk brauchte.

Österreicher sein heißt, die Staatsgrundgesetze hochzuhalten“, sagt der Abgeordnete Joseph Kareis im Jahr 1897 und kontert damit antisemitischen Angriffen. Der jüdische Mandatar nimmt Bezug auf den Grundrechtekatalog von 1867. Seither war klar, dass alle Bürger – auch unabhängig von der Religion – gleich zu behandeln sind. Dass man sich versammeln kann und die Meinung frei äußern darf. Doch der Weg zum Grundrechtskatalog war ein steiniger.

Wien, im Winter 1847/48: Das Kaiserhaus hält die Zügel der Macht in der Hand. Doch der Zorn der Massen steigt. Die Ernte war schlecht, der Winter ist kalt. An vielen Orten Europas liegt die Revolution in der Luft. In der Lombardei kommt es Anfang 1848 mit dem „Mailänder Zigarrenrummel“ zu einem Raucherstreik, der die österreichische Staatskasse treffen soll. In Paris entzündet sich die Februarrevolution. In Ungarn werden Forderungen nach einer neuen Verfassung laut. Und schließlich startet auch in Wien immer ungenierter eine öffentliche Reformdebatte.

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