Das heimische Steuersystem birgt unnötig viele Stolpersteine für internationale Unternehmen auf Standortsuche. Die mangelnde Reputation als Industrieland schreckt vor allem asiatische Investoren ab.
Egal, ob Klima, Steuern oder Konsumentenschutz. Österreich spielt gerne den Musterschüler und legt sich (und seinen Unternehmen) die Latte oft höher, als es der Rest der EU-Staaten tut. In manchen Bereichen, wie im Umweltschutz, profitieren die Menschen immerhin von ihrem Musterschülerdasein. In anderen Bereichen schaden die Fleißaufgaben aber mehr, als sie nützen.
Das heimische Steuerrecht ist so ein Fall. An die überdurchschnittlich hohe Abgabenlast haben sich österreichische Unternehmen schon so sehr gewöhnt, dass sie sich bei Umfragen oft gar nicht mehr sonderlich darüber beklagen. Stattdessen ist es die Komplexität, die Fülle an Sonderregelungen und die fehlende Planbarkeit im Steuerrecht, die wirklich Sorgen bereitet, so das Ergebnis einer aktuellen Steuer-Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte. Das gilt allerdings nicht nur für heimische Firmen, auch Investoren aus dem Ausland werden durch Österreichs Steuerrecht schnell verschreckt, sagt Herbert Kovar, Partner bei Deloitte Österreich.