Hilfe für die „Verstoßenen“ von heute

Lisa Weidinger bietet im Albert Schweitzer Training Center in Graz Workshops für pflegende Angehörige an.
Lisa Weidinger bietet im Albert Schweitzer Training Center in Graz Workshops für pflegende Angehörige an. (c) Helmut Lunghammer
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Ein Anzug, um die Beschwerden von 80-Jährigen zu erfühlen. Eine Musterwohnung, die zeigt, was es braucht, um mental Kranke gut daheim versorgen zu können: Lisa Weidinger hilft pflegenden Angehörigen.

Sie hadern mit sich, stoßen andere weg, fliehen in dunkle Zimmer, sind müde und finden doch keine Ruhe: 61.286 Frauen und 54.747 Männer in Österreich leiden an mentalen Beeinträchtigungen. Dahinter verbergen sich in den meisten Fällen Angstzustände, Depressionen und Demenz. „Leiden, die nicht nur die Betroffenen, sondern auch ihr unmittelbares Umfeld belasten“, sagt Lisa Weidinger von den Geriatrischen Gesundheitszentren in Graz. Vor allem aber: „Sie machen die Patienten zu den Verstoßenen des 21. Jahrhunderts.“

Das Bild ist bekannt: „Um Personen, die sich auffällig gebärden, wird – ebenso wie um Demenzpatienten – gemeinhin eher ein Bogen gemacht.“ Die Gründe liegen zum einen in der eigenen Hilflosigkeit: „Die Leute wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen, ob oder wie sie helfen können“, meint die Leiterin des Albert Schweitzer Trainingszentrums. Zum anderen dient das Verhalten dem Selbstschutz: „Das Thema psychische Erkrankung soll so lange und so weit als möglich ferngehalten werden.“

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