Ruth Beckermann: „Junge Leute sind ängstlicher als nötig“

Ruth Beckermann
Ruth BeckermannDaniel Novotny
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Die Filmemacherin Ruth Beckermann hat Menschen eingeladen, die mutige Wege eingeschlagen haben. Über persönliche und irrationale Ängste – und Neugier als Gegenpol.

Hat Ruth Beckermann Angst? „Ja, natürlich“, sagt sie. „Jeder Mensch hat Angst.“ Sie selbst habe vor allem vor physischer Gewalt Angst, vor physisch bedrohlichen Situationen, das sei eigentlich ihre persönlich größte Angst. „Keine Angst habe ich vor Autoritäten, da bin ich sehr goschert“, sagt sie. „Und ich fürchte mich wenig vor verbalen Konflikten.“

Die Filmemacherin, die mit „Waldheims Walzer“ voriges Jahr einen emblematischen Film über Lüge und Wahrheit und den Opfermythos vorgelegt hat und die Alpbach auch mit einer Installation im Congress Centrum bespielt (siehe Artikel links), hat die heutigen „Begegnungen“ unter ein einprägsames Motto gestellt: „Keine Angst!“ „Ich stelle fest, dass junge Menschen heute ängstlicher sind als nötig – nicht alle natürlich, aber viele“, sagt sie zu den Beweggründen. Viele hätten Existenzängste, Angst vor einem Verlust des sozialen Status, vor einer unsicheren Zukunft. „Und Angst kann ja begründet sein, wenn sie mit wirklicher Gefahr zusammenhängt. Da hat sie eine gute Schutzfunktion. Aber sie kann auch sehr irrational sein. Und diese irrationale Angst, die spüre ich schon sehr stark.“

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