Mutmacherin, Brigadierin undSportskanone

Sylvia Sperandio
Sylvia Sperandio
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Sylvia Sperandio holte sich in Alpbach Inspirationen.

„Ich bin ein freiheitsliebender Mensch, aber eines würde ich nie machen: Bungee-Jumping. Da bevorzuge ich die Sicherheit gegenüber der Freiheit“, sagt Brigadierin Sylvia Sperandio. Sie war eine der ersten Soldatinnen, als sie 1998 zum österreichischen Bundesheer kam und ist nach Andrea Leitgeb die zweite Frau mit Generalsrang.

Die Vorreiterin wurde deshalb auch vom Verein „Frauen im Trend“ als Vorbild und Mut-Macherin ausgewählt. Sie selbst muss in ihrem Beruf ständig Mut beweisen, bei Katastropheneinsätzen im Ausland zum Beispiel. „Mut fällt erst auf, wenn er einen verlässt“, sagt Sperandio, die gerne den asiatischen Kampfsport Qi Gong ausübt. Angst sei keiner ihrer Begleiter.

Sylvia Sperandio leitet seit 2017 das militärische Gesundheitswesen. Seither hätten sich für sie nur die Aufgaben geändert, der Generalsrang beeinflusste aber die Außensicht. So kam es, dass sie sich früher gegen diskriminierende Aussagen wehren musste. „Ich bin grundsätzlich konfrontativ. Einige waren kritisch, nur weil ich eine Frau bin“, erinnert sie sich zurück. Trotzdem könne sie jungen Frauen empfehlen, Soldatin zu werden. „Der Beruf ist sehr abwechslungsreich und ich war dadurch auf der ganzen Welt unterwegs“, sagt sie.

Der Karriere zuliebe ist sie kinderlos geblieben – eine Familie ließe sich mit den vielen Auslandseinsätzen nicht vereinbaren. Neben ihrem Job beim Bundesheer betreibt sie am Wochenende eine eigene Praxis für Traditionell Chinesische Medizin.

Als Besucherin beim Forum Alpbach hat sich Sperandio besonders für Digital Health interessiert. „Im Bundesheer arbeiten wir noch nicht mit künstlicher Intelligenz und dergleichen, forschen aber daran“, sagt die Brigadierin.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.08.2019)

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