Interview

Verteidigungsminister: "Die Sicherheit ist bereits gefährdet"

Verteidigungsminister Thomas Starlinger
Verteidigungsminister Thomas StarlingerDaniel Novotny
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Das Bundesheer sei Cyberattacken fast schutzlos ausgeliefert, sagt Minister Thomas Starlinger. Er plädiert für eine Ausweitung des Grundwehrdienstes und hält es für absurd, dass wir am Boden Zäune bauen wollen, aber den Luftraum nicht ständig überwachen.

Sie haben zuletzt vor einem Bankrott des Bundesheeres gewarnt. 2020 seien die Fixkosten nicht mehr durch das Budget gedeckt. Ab wann können Sie die Rechnungen nicht mehr bezahlen?
Thomas Starlinger: Im Jahr 2020 werden wir unser Investment auf null reduzieren und das bedeutet, dass wir bald, nämlich 2021, wirklich unsere Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Dann wird man es am 1.1. 2021 merken.

Und zwar wie?
Das wird der Bericht „Unser Heer 2030“, den wir am 10. September präsentieren, dramatisch aufzeigen. Schon heute hat das Bundesheer gewisse Fähigkeiten nicht mehr. Ein Schutz der Bevölkerung, eine flächendeckende Sicherung kritischer Infrastruktur ist bereits heute nicht mehr möglich.

Ist die Sicherheit der Bevölkerung gefährdet?
Ja. Die Sicherheit ist bereits gefährdet. Ich vergleiche das mit der Feuerwehr. Wenn die Feuerwehr nicht mehr einsatzbereit ist, dann ist zwar subjektiv die Sicherheit ihres Hauses nicht gefährdet, aber sobald ein Brand ausbricht, ist keine Feuerwehr da.

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