Statistik aus Millionen Reiskörnern

(c) Matteo Vegetti
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Stan's Cafe reist um die Welt – und stellt Menschengruppen statistisch in Reis dar, um Zahlen zu verbildlichen. Die repräsentierten Themen passen immer zum jeweiligen Ort.

Chris Dugrenier kniet auf dem Boden. Sie trägt einen beigen Kittel, vor ihr stehen zwei silberne Schüsseln. In der Hand hält sie ein Schäufelchen, wie man es aus Süßigkeitenläden kennt. Behutsam schüttet sie Reiskörner von der einen Schüssel in das Schäufelchen, um sie einzeln händisch in die andere Schüssel zu schieben. Dann leert sie den Inhalt auf ein beschriftetes Blatt Papier.

Eigentlich ist Stan's Cafe eine Theatergruppe aus Birmingham. Ein- bis zweimal jährlich überlassen sie die Show aber eigens geformten Haufen aus Reis, derzeit in Alpbach. Die Anzahl der Reiskörner repräsentieren bestimmte Menschengruppen – pro Person ein Reiskorn. Anfang der 2000er Jahre begann James Yarker, der künstlerische Leiter der Gruppe, die Welt zu bereisen. Dabei merkte er, wie groß sie ist – und dass es Millionen Menschen gibt, die er niemals treffen wird. Er stellte seinen Kollegen die Frage: „Wäre es nicht großartig, die Welt und die Leute besser kennenzulernen, indem man sie alle in einen Raum bringt?“ Das war natürlich nicht möglich. Und so kam es, dass sie sich auf die Suche nach etwas machten, das einen Menschen repräsentieren kann. Voraussetzung war, dass Größe, Gewicht und Form eine Norm haben – Sand, Zucker und Salz kamen nicht in Frage.

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