Laut einigen Experten steckt Pjöngjang hinter der Erpressersoftware "WannaCry" – andere bezweifeln das. Nordkorea jedenfalls trainiert seit Jahren Elite-Hackersoldaten.
Dieses Szenario könnte direkt aus einem James-Bond-Filmskript stammen: Hinter der jüngsten globalen Hackerattacke soll das stalinistische Regime in Pjöngjang stecken. Teile des Codes der Erpressersoftware "WannaCry", die am Wochenende Computersysteme von Spitälern, Zügen oder Tankstellen weltweit lahm legte, stimmten mit nordkoreanischen Hacker-Codes überein, fand die südkoreanische Firma Hauri Labs heraus. Ähnliches behaupten auch russische und US-Experten.
Andere Spezialisten sind vorsichtiger. Es sei noch zu früh, um zu sagen, wer der Drahtzieher sei, hieß es auch aus Sicherheitskreisen in den USA und Europa. Sie wiesen auf amateurhafte Programmierfehler hin. Deshalb sei die Attacke auch relativ glimpflich ausgegangen. Das alles deute eher auf private Hacker hin. Südkoreas Experten argumentieren indes, dass der Dilettantismus Nordkorea nicht unbedingt aus dem Verdacht nehme: Das Regime teste erst seit August solche Erpressersoftware, so Hauri-Experte Simon Choi. Pjöngjang sei noch in der Testphase.