Ost-Ghouta gehört zu den letzten Gebieten Syriens, die noch von Rebellen kontrolliert werden. Doch die Angriffe der Armee und ihrer Verbündeten gehen immer weiter.
Bei einem Luftangriff auf eine Schule im syrischen Rebellengebiet Ost-Ghouta sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 15Kinder und zwei Frauen getötet worden. In der Stadt Irbin seien zudem mehr als 50 Menschen verletzt worden, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montagabend. Für den Angriff seien wahrscheinlich russische Flugzeuge verantwortlich.
Russland ist im Bürgerkrieg neben dem Iran der wichtigste Verbündete der Regierung. Ost-Ghouta vor den Toren der Hauptstadt Damaskus gehört zu den letzten Gebieten in Syrien, die noch von Rebellen kontrolliert werden. Die Region erlebt seit Mitte Februar die schwerste Angriffswelle der Regierung seit Beginn des Bürgerkriegs vor rund sieben Jahren. Seither wurden nach Aktivistenangaben mehr als 1400 Zivilisten getötet, darunter mehr als 280 Kinder.
Aktivisten zufolge konnten die Armee und Verbündete mittlerweile den größten Teil des bisherigen Rebellengebietes einnehmen. Während einer einwöchigen Kampfpause waren zuletzt Kranke und Verletzte aus Ost-Ghouta gebracht worden, rund 70.000 Menschen flüchteten laut der Beobachtungsstelle. Irbin wird noch von Gegnern der Regierung kontrolliert.
Es fehlt an Nahrung, Trinkwasser, Medikamenten
Die humanitäre Lage in Ost-Ghouta ist katastrophal. Es fehlt an Nahrung, Trinkwasser, Medikamenten, medizinischen Gütern und Strom. Seit Beginn der Offensive Mitte Februar sind den Menschenrechtlern zufolge mehr als 1450 Zivilisten in dem Gebiet getötet worden. Aus Angst vor Bombardierungen leben viele Menschen seit Wochen in Kellern. In den vergangenen Tagen waren Zehntausende Menschen vor den Kämpfen in Richtung von Gebieten geflohen, die von der syrischen Armee kontrolliert werden.
Syriens Präsident Bashar al-Assad hatte am Sonntag die syrischen Regierungstruppen in Ost-Ghouta besucht. Auf der Facebook-Seite des Präsidenten veröffentlichte Fotos zeigten den Machthaber, wie er vor einem Panzer stehend mit Soldaten spricht. Darunter hieß es: "An der Front in Ost-Ghouta ... Präsident al-Assad mit den Helden der Arabischen Syrischen Armee". "Glückwünsche uns Syrern, Glückwünsche Euch, Glückwünsche allen Patrioten, die zu dieser Nation stehen", sagte er in einem auf Twitter veröffentlichten Video. Zu welcher Zeit und wo genau der Besuch stattfand, wurde nicht genannt.
(APA)