FPÖ-Funktionär Wimmer bei umstrittenem Krim-Kongress

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Der Linzer Vizebürgermeister Wimmer ist nach Jalta gereist. Der Kärntner Ex-Landeshauptmann Dörfler plante ebenfalls die Teilnahme an dem von Russland organisierten Wirtschaftsforum, schaffte die Anreise zeitlich jedoch nicht.

Zeitgleich zum morgigen ersten Tag des Moskaubesuchs von Außenministerin Karin Kneissl beginnt im 1500 Kilometer entfernten Jalta auf der Krim ein Kongress - voraussichtlich auch mit österreichischer Beteiligung. Eingeladen sind Vertreter der FPÖ, jene Partei, die Kneissl als Ministerin nominiert hat, sowie heimische Wirtschaftsvertreter.

Das 2018 zum vierten Mal ausgerichtete Internationale Jalta-Wirtschaftsforum ist höchst umstritten. Die dreitägige Veranstaltung wird von den Moskau-treuen Regionalbehörden der Krim organisiert. Sie hat zum Ziel, gegen die Sanktionen wegen der völkerrechtswidrigen russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 einzutreten, die Krim als Investitionsstandort zu bewerben und die russische Sicht der Landnahme - vom Kreml als „Wiedervereinigung“ dargestellt - zu popularisieren.

Vor allem FPÖ-Politiker sind bei Kreml-nahen Events gern gesehene Gäste, zumal ihre Vertreter in der Vergangenheit offen für die Abschaffung der Sanktionen und Anerkennung der Krim als Teil Russlands eintraten. Auch dieses Mal werden sie von den Organisatoren erwartet. Allerdings ist die Teilnahme an einschlägigen Veranstaltungen wegen der Regierungsbeteiligung der FPÖ auch zunehmend eine heikle Sache, da die Bundesregierung punkto Sanktionen offiziell die EU-Linie vertritt. Daher dürften dieses Jahr keine freiheitlichen Nationalratsabgeordneten unter den Anreisenden sein - der Linzer Vizebürgermeister Detlef Wimmer ließ es sich aber nicht nehmen, nach Jalta zu reisen.

Österreichische und deutsche Ehrengäste

Als Vorsitzender des Jalta-Forums fungiert Sergej Aksjonow, bis 2014 Aktivist einer randständigen prorussischen Partei und heute Republikchef der Krim, sowie Andrej Nasarow, der mit der Organisation des Events beauftragt ist. Zu der Veranstaltung, die von zahlreichen russischen Medien begleitet wird, werden 3000 Teilnehmer aus 60 Ländern erwartet.

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