„Europa braucht mehr Mut zu eigenen Kindern“

Ungarns Familienstaatssekretärin Katalin Novák und ihr Förderer Viktor Orbán.
Ungarns Familienstaatssekretärin Katalin Novák und ihr Förderer Viktor Orbán. (c) ATTILA KISBENEDEK / AFP / pictur (ATTILA KISBENEDEK)
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Familien-Staatssekretärin Katalin Novák will die Geburtenrate hochschrauben. Ohne Migrantenkinder, denn man brauche „Qualität statt Quantität“. Ein Interview.

Budapest. Katalin Novák ist so etwas wie das neue Aushängeschild der ungarischen Regierung von Viktor Orbán. Ihm wird nachgesagt, er halte nichts von Frauen in der Politik. Aber in der Nacht seines Wahltriumphs im April stand eine Frau neben ihm, als er seine Siegesrede hielt – Katalin Novák. Wenige Tage später formulierte er ein strategisches Ziel für die nächsten Jahre: die Geburtenrate mächtig zu steigern, von 1,5 Kindern pro Frau auf 2,1 Kinder. So viele sind nötig, damit eine Gesellschaft sich zahlenmäßig reproduziert.

Dieses ehrgeizige, in Europa fast unmöglich scheinende Ziel soll Novák für ihn erreichen. In den meisten europäischen Ländern „fehlt der Mut“, solche Ziele auch nur zu formulieren, sagt sie in ihrem Büro im Ministerium für Humanressourcen. Es sei „historisch anormal, dass es mehr Erwachsene als Kinder und Jugendliche gibt. Nur in Europa ist das so, und erst seit ein paar Jahrzehnten. Es ist wichtig, auszusprechen: Wir können nicht hinnehmen, dass wir eine alternde Gesellschaft sind.“

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