"Panda-Diplomatie": Wien und Peking versöhnen sich

PandaDiplomatie Wien Peking versoehnen
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Der Ärger Chinas über einen Dalai-Lama-Besuch in Wien ist verflogen. Die Pandabären im Schönbrunner Zoo dürfen bleiben.

[WIEN/CU/STREI] „Yang Yang" und „Long Hui" müssen nicht nach China, sie dürfen in Wien bleiben. Denn der diplomatische Streit zwischen China und Österreich, in den das Pandapärchen hineingezogen worden war, ist nun beigelegt. „Damit ist die Bahn frei für einen Verbleib der Pandas im Tiergarten Schönbrunn", bestätigte das Außenministerium gegenüber der „Presse".

Der Konflikt hatte sich an einem Wien-Besuch des Dalai Lamas im Mai 2012 entzündet. China grollte auch noch ein Jahr später über Treffen des SP-Kanzlers Werner Faymann und VP-Vizekanzlers Michael Spindelegger mit dem „Separatisten" aus Tibet - und setzte schließlich die Pandas als Druckmittel ein: Der unterschriftsreife Vertrag zur Verlängerung der Leihe kam vorerst nicht zustande. Offiziell, weil sich kein Termin fand. Zugleich verlangte China, dass Österreich nie wieder den Dalai Lama empfängt. Das Außenministerium lehnte eine solche Zusage aber „kategorisch" ab.

„Keine Entschuldigung"

Nun brachte ein Treffen zwischen dem chinesischen Botschafter in Wien, Zhao Bin, und dem Politischen Direktor im österreichischen Außenministerium, Jan Kickert, den diplomatischer Durchbruch. Die beiden verständigten sich auf eine für alle gesichtswahrende Lösung.

Österreich betonte erneut seine „Ein-China-Politik" und bedauerte „negative Auswirkungen" des Treffens der Regierungsspitze mit dem Dalai Lama auf die Beziehungen zu China. Das Treffen selbst „bedauerte" das Außenministerium aber nicht, wie betont wird. „Eine Entschuldigung hat es nicht gegeben", erklärte auch Alexander Schallenberg, Sprecher des Außenministeriums zur „Presse".

China lobt Österreich

Peking begnügt sich mit der getroffenen Sprachregelung. Dass Chinas Ärger verflogen ist, lässt sich auch an einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua vom Donnerstag ablesen: Darin lobt der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Hong Lei, ausdrücklich Österreichs „Ablehnung jeglicher separatistischer Aktivitäten, die auf die Unabhängigkeit Tibets" abzielen. Österreich anerkenne nur ein China und Tibet sei ein Teil davon, teilte der Sprecher mit.

Eine Unterzeichnung des Panda-Leihvertrags zwischen dem Tiergarten und der „China Wildlife Conservation Association" scheint damit nur noch eine Frage der Zeit. Am 14. September läuft die bestehende  Übergangsregelung aus. Noch gab es zwar keine neue Kontaktaufnahme zwischen Tiergarten und der zuständigen chinesischen Stelle. In Schönbrunn gibt man sich aber betont gelassen: Man habe weiterhin „überhaupt keine Sorge", dass der Aufenthalt der Pandas in Wien nicht verlängert werde, erklärte Kuratorin Eveline Dungl.

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