Umstrittener Besuch: Mevlüt Cavusoglu wird heute in der Residenz des Generalkonsuls im Hamburg sprechen. Berlin unterstellt er eine "feindliche Haltung."
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu will nach Angaben der Veranstalter an diesem Dienstag in der Residenz des türkischen Generalkonsuls im norddeutschen Hamburg sprechen.
Er werde in der Residenz im Stadtteil Uhlenhorst gegen 18 Uhr erwartet, sagte ein Sprecher vom Koordinationszentrum für die Auslandswähler der türkischen Regierungspartei AKP der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Polizei bestätigte das.
Cavusoglu selbst hatte zuvor erklärt: "Ich reise heute nach Hamburg und morgen habe ich ein Treffen mit meinem Freund Sigmar Gabriel", sagte er am Dienstag bei einer Veranstaltung des Istanbuler Bezirks Beyoglu.
Er werde mit Gabriel am Mittwoch beim Frühstück "unter vier Augen" sprechen. "Wir wollen nicht, dass unsere Beziehungen zu irgendeinem Land einschließlich Deutschland schlecht sind, aber wenn man eine feindliche Haltung uns gegenüber einnimmt, dann müssen wir natürlich die nötige Antwort geben", sagte Cavusoglu.
Am Dienstag hatte er eigentlich im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg auftreten wollen. Die dafür vorgesehene Halle war jedoch am Vorabendwegen Brandschutzmängeln gesperrt worden. Daraufhin hatte Cavusoglu schwere Vorwürfe gegen Deutschland erhoben. "Das ist ein total repressives System", sagte er der Zeitung "Hürriyet" (Online/Dienstag). "Alle Praktiken ähneln denen der Nazi-Zeit. Sie machen Druck, damit für die AKP ein Nein herauskommt."
(APA)