Duterte nennt kritische Europäer "verrückt"

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Duterte (c) REUTERS (ERIK DE CASTRO)
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Der philippinische Präsident ärgert sich über die Kritik des EU-Parlaments an seinem Anti-Drogen-Krieg: "Warum wollt ihr uns verarschen, verdammt noch mal?"

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat seine europäischen Kritiker als "Verrückte" bezeichnet. Duterte reagierte am Sonntag bei einem Besuch in Myanmar verärgert auf einen Beschluss des EU-Parlaments vom vergangenen Donnerstag, in dem die "hohe Zahl" illegaler Tötungen im philippinischen Anti-Drogen-Kampf beklagt wurde.

Die Europäer sollten sich "um ihre eigenen Sachen kümmern", sagte
Duterte, der für seine markigen Aussprüche bekannt ist. "Warum wollt
ihr uns verarschen, verdammt noch mal?"

Duterte führt seit seinem Amtsantritt im Juni 2016 einen
unerbittlichen Kampf gegen Drogenkriminelle. Mehr als 7500 Menschen
wurden seitdem auf den Philippinen getötet, darunter 2500 von der
Polizei, die übrigen unter ungeklärten Umständen. Duterte billigt im
Kampf gegen Drogen ausdrücklich die Selbstjustiz. "Es wird noch mehr
Tote geben", sagte Duterte am Sonntag. "Ich werde weitermachen, bis
der letzte Drogenbaron in den Philippinen umgebracht ist und bis
keine Dealer mehr in den Straßen herumlaufen."

"Das ist eine andere Kultur"

Bei seinem jüngsten Rundumschlag gegen seine Kritiker lehnte
Duterte auch gleichgeschlechtliche Eheschließungen ab. "Das ist
deren Kultur", sagte er unter Verweis auf eine kürzlich erschienene
Nummer des "Time"-Magazins über Geschlechterrollen und Sexualität.
"Wir sind Katholiken und das bürgerliche Recht besagt, dass ich nur
eine Frau heiraten kann, so wie eine Frau nur einen Mann heiraten
kann." Jeder Mensch soll an der Stelle bleiben, die ihm "von Gott
zugewiesen" worden sei. Die Menschen dürften "nicht alles
durcheinanderbringen".

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