Sprecherin Sarah Sanders bot am Mittwoch eine neue Interpretation der Umstände der Entlassung des FBI-Chefs James Comey: Vor einer Woche noch hatte Sprecher Sean Spicer gesagt, Trump habe volles Vertrauen in Comey.
US-Präsident Donald Trump hatte nach Angaben seiner Sprecherin bereits seit Monaten kein Vertrauen mehr in FBI-Direktor James Comey. Er habe außerdem schon seit dem ersten Tag nach seiner Wahl erwogen, Comey zu feuern, sagte Sarah Sanders am Mittwoch im Weißen Haus.
Das ist eine weitere Wendung in der Interpretation der Umstände von Comeys Entlassung am Dienstag. Noch am 22. Jänner, also zwei Tage nach Amtsantritt, hatte Trump Comey auf das Wärmste begrüßt und ihm sogar einen Kuss zugehaucht. Vor einer Woche noch hatte Sprecher Sean Spicer gesagt, Trump habe volles Vertrauen in Comey.
"Lasst uns jetzt nach vorne schauen", sagte Sanders. Ein Sonderermittler sei nach Ansicht des Weißen Hauses nicht nötig.
Drastische Wortwahl
Sanders sagte, Comey habe im Fall der E-Mails von Hillary Clinton die Befehlskette des Justizministeriums umgangen und eigenhändig gehandelt. Niemand dürfe das. Die entsprechende Pressekonferenz Comeys, auf die Sanders sich bezieht, liegt zehn Monate zurück.
Comey habe sich mit seinem Vorgehen "elementare Grausamkeiten" zuschulden kommen lassen, sagte Sanders. Dieser Begiff (basic atrocities) wird üblicherweise für Kriegsverbrechen verwendet.
Sanders sagte, Justizminister Jeff Sessions und sein Vize Rod Rosenstein hätten von sich aus gehandelt und Trump ihre Schreiben vorgelegt, die Comeys Fehler auflisten. Die demokratische Senatorin Dianne Feinstein hatte Trump dagegen mit den Worten zitiert, er habe Sessions und Rosenstein gebeten, sich die das FBI betreffenden "Missstände" anzusehen.
(APA)