Der Bundeskanzler mahnt den Außenminister, mit seinen Aussagen nicht die guten Beziehungen zu Italien zu stören und so Südtirol zu gefährden.
Die jüngsten Vorschläge von Außenminister Sebastian Kurz sorgen für schwere Verstimmungen zwischen Italien und Österreich. Kurz hatte seinen italienischen Amtskollegen Angelino Alfano aufgefordert, den „Fährverkehr für illegale Migranten zwischen den Inseln wie Lampedusa und dem Festland einzustellen“. Die Argumentation des österreichischen Außenministers und ÖVP-Chefs: Wenn Menschen nach ihrer Rettung sofort auf das Festland gebracht würden und dann in Richtung Norden weiterziehen könnten, würden sich immer mehr Migranten auf dem Weg machen – mit allen Folgen für Europa und Italien.
Konkret meinte Kurz damit, dass auf der italienischen Insel Lampedusa allein in diesem Jahr 5000 Flüchtlinge angekommen sind. Das Gros landete jedoch in Sizilien. Samstagfrüh kam es zu einer längeren Telefonkonferenz von Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni und Österreichs Bundeskanzler Christian Kern. Gentiloni formulierte dabei sein Befremden über die Aussagen von Kurz.