Nordkorea: Pastor sieht Trump auf göttlicher Mission

REUTERS/Yuri Gripas
  • Drucken

Ein Evangelikaler aus Texas unterstützt die Drohungen des US-Präsidenten an Pjöngjang. Gott habe die Herrschenden mit Macht ausgestattet, um Böses zu stoppen.

US-Präsident Donald Trump erhält für seine Nordkorea-Politik geistlichen Zuspruch. "Gott hat Trump die Befugnis erteilt, Kim Jong-un aus dem Spiel zu nehmen", sagte der einflussreiche Chef-Pastor der texanischen First Baptist Church, Robert Jeffress, nach Angaben von Kathpress laut einem Bericht der "Washington Post" (Dienstag Ortszeit).

Die Bibel gebe im Römerbrief "sehr klare" Anweisungen für den Umgang mit Handlangern des Bösen, so der 61-Jährige. "Gott hat die Herrschenden mit umfassender Macht ausgestattet, damit sie alles Nötige - Krieg eingeschlossen - unternehmen, um das Böse zu stoppen."

Jeffress meldete sich zu Wort, nachdem Trump mit harschen Worten auf Nordkoreas wiederholte Drohungen reagiert hatte. Der US-Präsident drohte am Dienstag mit "Feuer und Zorn, wie sie die Welt noch nie gesehen hat". Dies habe ihn veranlasst, sich ebenfalls zu dem Thema zu äußern, so Jeffress.

Biblische Rechtfertigung für Trumps Mauerpläne

Es ist nicht das erste Mal, dass der Baptistenprediger Trump zur Seite steht. Er gehört zu den sechs Geistlichen, die den Milliardär bei dessen Amtseinführung im Jänner spirituell begleiteten. Zuvor war er mehrfach durch diskriminierende Äußerungen über Schwarze, Muslime und Homosexuelle aufgefallen.

"Wir danken Gott jeden Tag, dass er uns einen Führer wie Donald Trump gab", lobte der Pastor Trump vor einigen Wochen. Er repräsentiert mit dieser Haltung viele im evangelikalen Lager. Jeffress rechtfertigte auch Trumps Mauerbaupläne an der Grenze zu Mexiko. Er zitierte die biblische Geschichte des Nehemiah, der zum Schutz seines Volkes eine Mauer um Jerusalem ziehen ließ. "Sie sehen", schlussfolgerte der Prediger: "Gott ist nicht gegen den Bau von Mauern."

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Nordkorea will mehr Raketen bauen

Machthaber Kim ordnet zwar an, mehr Bauteile für Interkontinentalraketen herzustellen. Er fährt aber mit den Verbalattacken gegen Washington zurück.
Admiral Harry Harris
Außenpolitik

Pjöngjang droht mit Vergeltung

USA und Südkorea simulieren Angriffsszenarien. Auch Japan rüstet auf. US-Diplomaten halten sich Gesprächskanäle offen.
Bild der Übung "Ulchi Freedom Guardian" aus dem Vorjahr.
Außenpolitik

USA und Südkorea starten trotz Drohungen aus Pjöngjang Militärmanöver

Das gemeinsame Manöver amerikanischer und südkoreanischer Soldaten findet inmitten erhöhter Spannungen mit Nordkorea statt. Pjöngjang spricht von einem "Ausdruck der Feindseligkeit".
Außenpolitik

Letzter nach Nordkorea übergelaufener US-Soldat gestorben

James Joseph Dresnok wechselte im Koreakrieg die Seiten. Er habe "nur Liebe und Fürsorge" erfahren, sagen seine in Nordkorea lebenden Söhne.
FILE PHOTO - North Korean leader Kim Jong Un inspects the long-range strategic ballistic rocket Hwasong-12 (Mars-12)
Außenpolitik

Wie schlau sind Kim Jong-uns Raketenbastler?

Kiew weist Berichte zurück, Nordkoreas Raketentriebwerke stammten aus einer Fabrik in der Ostukraine. Pjöngjang habe die Motoren selbst entwickelt, so der US-Geheimdienst – doch nicht ohne ausländische Hilfe.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.